Straelen Was der Kulturring für Straelen tut
Straelen · Ehrenamtliche leisten jährlich rund 4000 Stunden Arbeit. Vorsitzender Alexander Voigt fordert die weitere Unterstützung durch die Stadt ein. Sorge um die zweite Stelle im Kulturringbüro.
Der Mann hatte jede Menge Zahlen im Gepäck, um die Bedeutung des Kulturrings Straelen (KS) zu untermauern. KS-Vorsitzender Alexander Voigt sprach im Stadtrat. Dabei ging es nicht um die reine Präsentation einer Leistungsbilanz. Ihm lag und liegt besonders die Zukunft des KS am Herzen. Und dabei, so machte Voigt den Politikern und Verwaltungsvertretern deutlich, gehe es nicht ohne die Unterstützung der Stadt.
Die stellt nach Darstellung von Voigt 1,5 Mitarbeiter für die Kulturarbeit ab. Wolfgang Cox und Ute Strietzel sitzen im KS-Büro der Stadtverwaltung. Bestrebungen, diese Besetzung herunterzufahren, machen dem Vorsitzenden Sorgen. "Wir brauchen kein zusätzliches Geld, aber wir Ehrenamtlichen brauchen diese beiden Kräfte, die uns zuarbeiten", appellierte Voigt an die Ratsmitglieder, auf Kürzungen zu verzichten. Unter anderem Künstlerkontakte und Steuerfragen zählen zum umfangreichen Aufgabenkatalog des Büros.
Rund 850 Mitglieder hat der 1968 gegründete Kulturring, den Voigt als "klares Plus für das Leben in Straelen" bezeichnete, als Aushängeschild und als permanente Werbung. Seine Daseinsberechtigung habe der KS schon hundertfach bewiesen. Im vergangenen Jahr führte er 44 Veranstaltungen durch mit einer Genrepalette von Comedy und Kabarett über Freiluftkino und Stummfilmabend bis zu Klassikkonzerten und dem Weihnachtsmärchen.
Auf rund 4000 Stunden bezifferte Voigt den jährlichen Arbeitseinsatz der Ehrenamtlichen im KS. Er persönlich kommt auf etwa 300 Stunden im Jahr und erreicht damit fast die 319 Stunden, die der städtische Bauhof für KS-Veranstaltungen herangezogen wird.
Der städtische Zuschuss von 3300 Euro werde vom KS über Mieten zurückbezahlt, führte Voigt an. Der Kulturetat in Straelen sei, gemessen an anderen Kommunen, relativ gering. Die Ehrenamtler steuern laut dem KS-Vorsitzenden Enthusiasmus, Einsatz und Know how bei. "Aber ohne die Unterstützung der Stadt geht es so nicht weiter." Wobei er klar machte, dass der KS seine Arbeit dann sicher nicht komplett einstellen werde.
An Lob aus den Reihen der Ratsmitglieder fehlte es nicht. Der Kulturring schaffe mit relativ wenig Geld viel. "Ich wäre froh, wenn an manch anderen Stellen ebenso effektiv gearbeitet würde", sagte Stefan Kemmerling von GO/Grünen. Für SPD-Fraktionschef Falko Schuster wurde deutlich, wie wertvoll die Arbeit des KS ist. "Straelen braucht den Kulturring, da sollte man nicht auf eine halbe Stelle gucken", betonte Hermann Tecklenburg (CDU). Doch angesichts der allgemeinen Finanzlage samt strukturellem Haushaltsdefizit fragte nicht nur Michael Traurig (Freie Wähler): "Was können wir uns an Kulturarbeit noch leisten?"