Gelderner wird für sein Engagement im heimatkundlichen und kulturellen Bereich geehrt Gerd Koppers erhält Bundesverdienstkreuz

Geldern · Besonders sein Einsatz für den Umbau von Haus Ingenray ist Anlass für die Auszeichnung des vielfach engagierten Gelderners. Landrat Christoph Gerwers überreichte den Orden im Klever Kreishaus.

 Gerd Koppers (2.v.l.) vor Haus Ingenray mit Margret Vosseler-Deppe, Barbara Schock-Werner und Armin Huber. Die Planung und besonders die Finanzierung des Umbaus waren „sein Kind“.

Gerd Koppers (2.v.l.) vor Haus Ingenray mit Margret Vosseler-Deppe, Barbara Schock-Werner und Armin Huber. Die Planung und besonders die Finanzierung des Umbaus waren „sein Kind“.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Nach der Fertigstellung von Haus Ingenray, ein Projekt, in das Gerd Koppers enorm viel Zeit und Energie investiert hat, folgte jetzt die Phase der Anerkennung für seine Arbeit. Schon im Januar gab es für ihn den Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) für seine Verdienste auf dem kulturellen Sektor. Jetzt ist auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Gerd Koppers aufmerksam geworden und hat ihm das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrat Christoph Gerwers überreichte dem Gelderner die Auszeichnung, die dieser insbesondere für sein jahrzehntelanges kulturelles Engagement erhalten hat, bei einer Feierstunde im Klever Kreishaus.

„Geldrische Mundart, der Sankt-Martins-Umzug und allen voran die vielfältige Arbeit des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend sind maßgeblich mit dem Namen Gerd Koppers verbunden“, fasste Landrat Gerwers in seiner Laudatio zusammen. „Hierdurch haben Sie sich über viele Jahre ein großes Maß an Sympathie und Anerkennung erworben. Ihr verdienstvolles ehrenamtliches Engagement ist deshalb auszeichnungswürdig. Als sichtbares Zeichen der Anerkennung Ihrer Verdienste darf ich Ihnen im Namen des Herrn Bundespräsidenten dafür das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen.“

Im Historischen Verein für Geldern und Umgegend war Koppers in den Jahren von 1981 bis zum März 2022 ununterbrochen im Vorstand und als Geschäftsführer tätig. Der Verein ist die größte und älteste Vereinigung von Geschichtsfreunden am Niederrhein. An die zahlreichen Mitglieder verschickt der Verein alljährlich seine sogenannte Jahresgabe, die durch den eigenen Vereinsverlag produziert wird und an der Koppers stets maßgeblich beteiligt war. Dies galt ebenso für das jährlich wechselnde Angebot an Studienfahrten.

Auch im Kuratorium der Emilie und Hans Stratmans-Stiftung war Koppers zunächst als Mitglied, später dann als Vorsitzender engagiert. Die Verbindung zwischen der Stiftung und dem Historischen Verein besteht darin, dass der Verein sowohl Treuhänder als auch Vermögensverwalter für die rechtlich unselbständige Stiftung ist. Die Stiftung betreibt und verwaltet das historische Anwesen „Haus Ingenray“ in Geldern, dessen Ursprünge sich als frühere Wasserburg und früherer Rittersitz sowie später als Adelshaus für die Grafen und Herzöge von Geldern bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.

Die gemeinnützige Stiftung wurde von den mittlerweile verstorbenen Eheleuten Stratmans mit dem Ziel errichtet, das Haus in eine öffentliche Tagungs-, Begegnungs- und Forschungsstätte mit Archiv und Museum umzuwandeln. Vor allem die Finanzierung der umfangreichen Sanierung von Haus Ingenray wird mit dem Namen Gerd Koppers in Verbindung gebracht.

Die Arbeiten wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen, und interessierte Besucher haben seitdem die Gelegenheit, kostenlose Angebote aus den Themenfeldern Geschichte, Kultur und Brauchtum der Region nutzen zu können. Das Angebot umfasst dabei nicht nur eine umfangreiche Sammlung an Archivalien, Kunstwerken und historischen Gegenständen, sondern es ermöglicht auch Tagungen, Konzerte, Kleinkunstveranstaltungen und Ausstellungen.

Seine Erfahrung als langjähriger Finanzbeamter kam ihm bei der Stiftungsarbeit zugute. „Sie, sehr geehrter Herr Koppers, packten an, wo und wann immer es erforderlich war. Und wenn nötig, setzten Sie auch mit gebotener Hartnäckigkeit und Nachdruck das Einwerben von Fördermitteln durch – was Ihnen immer wieder erfolgreich und dabei in vorbildlicher Weise gelang, wie man hört.“

Für sein Engagement in einem anderen Bereich hat die Stadt Geldern Gerd Koppers bereits im Jahre 2014 mit dem Bürgerpreis „Dä Geldersche Wend“ ausgezeichnet: für die Arbeit im St.-Martins-Komitee Geldern. Koppers gehörte zur Gruppe, die Im Jahr 1985 die Gründung des Vereins initiierte. Von Beginn an wirkte er im Vorstand mit und ist seit 2004 bis heute Vereinsvorsitzender. Die Ausrichtung des Martinszuges ist ein Großprojekt mit gut 5000 Teilnehmern und Tüten für rund 2500 Kinder sowie 800 Senioren.

Und nicht zuletzt setzte sich Koppers nachhaltig für den Erhalt der Mundart in der Region ein. Mit dieser Intention zählte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „För Land und Lüj“, dem Förderkreis für Mundart und Geschichte im Kreis Kleve. Der Verein ist insbesondere durch seine jährlich kreisweit stattfindenden Veranstaltungen in plattdeutscher Mundart bekannt. Seit dem Jahre 1998 ist er Schatzmeister bei „För Land en Lüj“. „Ich möchte mich bei Ihnen in meiner Funktion als Landrat des Kreises Kleve bedanken sowie auch ganz persönlich mit den besten Wünschen für die Zukunft gratulieren“, schloss Gerwers seine Laudatio.

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