Wachtendonk Wankumer sind aufgebracht wegen Volksbank-Schließung

Wachtendonk · Wegen der geplanten Schließung ihrer Filiale in Wankum bekommt die Volksbank an der Niers Gegenwind - und zwar von ihren Vertretern für diese Ortschaft. Bei denen herrscht "großes Entsetzen", wie es Matthias Küppers formuliert. Er ist einer der zehn im November gewählten Vertreter und formuliert in deren Namen harsche Kritik in einer Pressemitteilung.

"Mit Schrecken mussten wir gemeinsam feststellen, dass der genossenschaftliche Gedanke, entgegengesetzt vielen Werbeslogans, zum jetzigen Zeitpunkt sehr weit in den Hintergrund gerückt ist", heißt es dort.

Mittlerweile betreibe die Volksbank an der Niers ihr Geschäftsmodell mit gleicher Gewinnmaximierung wie andere Geldinstitute auch. Gerade ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität würden ohne Rücksicht auf Verluste in den Hintergrund gedrängt. Die flächendeckende Versorgung der Orte spiele wohl auch keine Rolle mehr.

Besonders aufgebracht sind die Vertreter der Mitglieder über die "falsche Informationspolitik" der Volksbank an der Niers. Im November 2014 seien Johannes Peters, Günter Buschhaus und Matthias Küppers als Vertreter der Mitglieder zu einem Gespräch in die Volksbank-Filiale Wankum eingeladen gewesen. Sie redeten laut Küppers mit Geschäftsstellenleiterin Sonja Dellen und dem Bereichsleiter für Privatkunden, Jörg Roller. Dabei wurde intensiv über den Wegfall der Sparkassen-Filiale Wankum diskutiert.

Man versprach, für die verärgerten Kunden der Sparkasse da zu sein und diese als Neukunden gewinnen zu wollen. Roller wird zitiert, die Geschäftsstelle Wankum sei für die nächste Zeit gesichert. Was in fünf Jahren ist, könne er natürlich nicht sagen. "Diese Aussage hat gerade einmal vier Monate gehalten", stellen die Wankumer verärgert fest. Auch auf der Mitgliederversammlung im November 2014 seien die Mitglieder und die gewählten Vertreter der Mitglieder im Unklaren gelassen worden.

"Nach unserem Dafürhalten sind wir vom Vorstand der Volksbank an der Niers wissentlich getäuscht worden", so die Meinung von Buschhaus.

Beim momentanen Stand der Dinge könne nicht mehr die Rede von "gleichen Interessen" sein. Von "Mitbestimmung", wie es im Werbetext steht, schon mal gar nicht. Und gegen die regionale Verwurzelung habe die Volksbank wohl gerade selbst die Axt geschwungen. "Wir sind alle sehr gespannt, mit welchen Argumenten die Volksbank an der Niers uns am 5. Mai diese für uns nicht nachvollziehbare Entscheidung präsentieren möchte."

(RP)
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