Issum Wanderweg Oermten nimmt Gestalt an

Issum · Der Senioren-Stammtisch der St.-Sebastianus-Bruderschaft hat ein Teilstück fertiggestellt. Nahe der Rheurdter Straße soll der Weg über die alte Bahntrasse des "Schluff" über den Oermter Berg zurück ins Dorf führen.

 Robert Evers, Matthias Sars, Heinz Dennert, Gerd Vester, Hans Hegmans, Paul Saers und Willi Frohnhoffs (v.l.) von den St.-Sebastianus-Schützen Oermten/Großholthuysen arbeiten am größten Teilstück des neuen Wanderweges.

Robert Evers, Matthias Sars, Heinz Dennert, Gerd Vester, Hans Hegmans, Paul Saers und Willi Frohnhoffs (v.l.) von den St.-Sebastianus-Schützen Oermten/Großholthuysen arbeiten am größten Teilstück des neuen Wanderweges.

Foto: Markus van Offern

Als der Motor der Rüttelplatte ausging, war ein großer Teil der Arbeit getan. Rund 15 Mann der St.-Sebastianus-Schützen Oermten/Großholthuysen hatten rund 130 Tonnen Sand und Kies bewegt und zu einem Teilstück des Oermter Wanderweges in Form gebracht.

Zwischen dem Mehrgenerationenplatz am Letmanndyck und dem südlichen Ortsende ist knapp ein Kilometer Wanderweg entstanden. Nahe der Rheurdter Straße soll er dann in Zukunft über die alte Bahntrasse des "Schluff" zum Haus Oermterberg und über den Oermter Berg zurück ins Dorf führen. "Weil wir die Bahntrasse erst noch von Strauchwerk befreien müssen, müssen die weiteren Arbeiten aber noch warten, denn Grünschnitt ist zu dieser Jahreszeit verboten", erinnert Paul Saers, einer der Senioren-Schützen von St. Sebastianus, an den Naturschutz.

Gerne hätte der Senioren-Stammtisch von St. Sebastianus die Arbeiten früher im Jahr begonnen, um auch das Teilstück über die Schienen in Angriff nehmen zu können. Dabei standen aber zwei Hürden im Weg, wie Paul Saers erklärt: "Zum einen stand der Zuschuss seitens der Gemeinde Issum lange in der Schwebe, zum anderen sträubte sich die Niag als Grundstücksbesitzerin der Gleise lange gegen eine Folgenutzung als Wanderweg."

Die Niag sei zwar nicht gegen einen Wanderweg gewesen, habe aber nicht die Haftung für Wanderer auf ihren Gleisen übernehmen wollen.

"Nun ist die Trasse von der Gemeinde für einen symbolischen Euro gepachtet worden, den wir als Schützenbruderschaft übernehmen", sagt Paul Saers.

Ausgehend vom Mehrgenerationenplatz verläuft der neue Wanderweg mehr oder weniger parallel zu den Gleisen. Saers: "Für Wanderer wäre es in unseren Augen zu monoton gewesen, wenn sie auch hier über ein zugeschüttetes Gleisbett laufen müssten. Daher nutzen wir auf diesem Teilstück einen Treibpfad, der entlang der Gleise führt." Genutzt wird er nicht mehr, und da ein Teil der Ackerfläche einem Mitglied des Senioren-Stammtisches gehört, lagen keine weiteren Steine im Weg - weder im bildlichen noch im wortwörtlichen Sinne.

Als Sand und Kies von der Kiesbaggerei Welbers angeliefert wurden, konnte sich das gute Dutzend des Senioren-Stammtisches mit Schaufeln, Rüttelplatte und zwei Radladern ans Werk machen. "Wir sind alle nicht unbedingt vom Fach", sagt Paul Saers, selbst Beamter im Ruhestand, "aber die Arbeit macht trotzdem Spaß, schließlich ist das alles hier auch gut für unsere Geselligkeit."

Dass mit dem Wanderweg auch das Dorfleben weiter bereichert wird, wissen die Oermter zu schätzen. Daher gab es am Mittwochmittag auch von Anwohnern des neuen Wanderweges Kuchen spendiert. Und als am Donnerstag die Mittagspause anstand, gab es eine Haxe für jeden.

Nicht nur deswegen haben die rüstigen Rentner noch genug Energie, um die nächsten Projekte anzustoßen. Paul Saers kündigt an, dass hoffentlich bald eine Bahnhofsuhr am Mehrgenerationenplatz an die Bahnstrecke nach Sevelen erinnern wird.

Und während Saers' Blick über die Wiesen hinweg zur Fleuth schweift, sagt er: "Da hinten an der Blink, da könnte das von uns geplante Storchennest hin." Dabei ist der Oermter Wanderweg noch lange nicht fertig.

(buer)
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