Udo Simon ist tot Walbeck trauert um Ortsbürgermeister

Walbeck · Udo Simon starb am Samstag. Im Herbst 2009 trat er im Spargeldorf die Nachfolge von Matthias Germes an.

 Walbecks Ortsbürgermeister Udo Simon ist gestorben.   RP-Foto: Seybert

Walbecks Ortsbürgermeister Udo Simon ist gestorben. RP-Foto: Seybert

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Trauer und Fassungslosigkeit löste am Samstag die Nachricht vom plötzlichen Tod des Walbecker Ortsbürgermeisters Udo Simon im Spargeldorf aus. Udo Simon war kein Ur-Walbecker, er war „enne Tugetrockene“, wie man hier am Niederrhein auf dem Dorf schon mal sagt. Er wurde in Essen geboren und war bis zu seiner Versetzung in den Vorruhestand auf fünf verschiedenen Zechen in Ruhrgebiet als Elektroingenieur beschäftigt. Seine letzte Arbeitsstätte war die Zeche Rossenray in Kamp-Lintfort.

1979 zog er mit seiner Ehefrau Carmen und seinem Sohn Patrick nach Walbeck. In seinem neuen Heimatort kümmerte sich der Mann mit dem markanten Oberlippenbart um den Hausgarten und beschäftigte sich mit der Aufzucht von Koi-Karpfen. Über den Sportverein SV Walbeck fand Udo Simon schnell Zugang zum Dorfleben. Als Mittelstürmer in der 3. Mannschaft schoss er seine ersten Tore und war Anfang der 1980er Jahre Mitgründer der 2. Alt-Herrenmannschaft. Der glühende Anhänger des Bundesligisten 1. FC Köln hatte aber noch eine weitere Leidenschaft. So gehörte Udo Simon zu den Gründungsmitgliedern des „TC 1983 Walbeck“, der am 15. April 1983 im „Mühlenhof“ aus der Taufe gehoben wurde. Dort hat er sich als 1. Vorsitzender 24 Jahre für den Tennissport engagiert. Als Würdigung seines Lebenswerkes wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des Vereins und im Jahr 2008 die goldene Ehrennadel des Tennisverbandes Niederrhein verliehen.

Ein Jahr später, im Herbst 2009, trat Udo Simon (CDU) die Nachfolge von Matthias Germes als Ortsbürgermeister von Walbeck an. Die RP-Mitarbeiterin Monika Kriegel stellte Walbecks neuen Ortsbürgermeister damals der hiesigen Bevölkerung vor und schrieb über ihn: „Signifikant waren seine ersten Auftritte in der Öffentlichkeit: Als Büttenredner faszinierte er jahrelang die Narrenschar des Spargeldorfes. Bei einem Büttenredner-Wettbewerb 1985 in einer Gelderner Diskothek siegte Simon als Einzelkämpfer und Newcomer.“

In seiner Zeit als Kommunalpolitiker lag Udo Simon das Wohl seines Heimatdorfes am Herzen, wofür er sich auf vielfältige Weise engagierte. Er war ein Mann, der als Ortsbürgermeister über zehn Jahre lang stets ein offenes Ohr für die Belange und Sorgen der Walbecker hatte und der sich auch nicht scheute, bei Projekten im Dorf selbst Hand anzulegen. Als echter Ruhrpottmensch, der auch seine Ecken und Kanten hatte, verschaffte er sich auch auf kommunaler Ebene Gehör und brachte viele Projekte in seinem Heimatdorf Walbeck auf den Weg.

In diesem Jahr wollte der 71-Jährige seine Tätigkeit als Ortsbürgermeister beenden, mit seinem Tod hinterlässt er jetzt schon eine Lücke im Spargeldorf. Er wird als eine der herausragenden Persönlichkeiten der Ortschaft, um die er sich im besonderen Maße verdient gemacht hat, den Walbeckern in Erinnerung bleiben.

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