Unsere Woche Thriller in Weeze

Meinung | Gelderland · Am Samstag stimmen die Freien Wählergemeinschaften und die Grünen im Kreis über ihren Landratskandidaten ab. Eines steht jetzt schon fest: Die Bürger werden am 27. November die Wahl haben.

 Noch bleibt abzuwarten, ob Stefan Welberts auch der Landratskandidat der Grünen und der Freien Wählergemeinschaften im Kreis Kleve wird.

Noch bleibt abzuwarten, ob Stefan Welberts auch der Landratskandidat der Grünen und der Freien Wählergemeinschaften im Kreis Kleve wird.

Foto: Norbert Prümen

Nach Weeze blickt am Samstag nicht die ganze Welt. Sicherlich aber alle diejenigen, die sich für die Politik im Kreis Kleve interessieren. Denn in zwei Sälen im Weezer Ortskern, fast in direkter Nachbarschaft zueinander, fällt eine wichtige Vorentscheidung in Sachen Landratswahl. Sowohl die Vereinigten Wählergemeinschaften als auch die Grünen halten ihre Aufstellungsversammlungen ab. Was bis vor Wochenfrist eher nach einer Formsache aussah, hat jetzt das Zeug zu einem Thriller.

Ende vergangener Woche wurde der Sozialdemokrat Stefan Welberts als gemeinsamer Landratskandidat von SPD, Grünen und Vereinigten Wählergemeinschaften präsentiert. Nur um nicht einmal 48 Stunden später zu erfahren, dass bei den Freien Wählern die Sache alles andere als klar ist. Denn Guido Winkmann hat seinen Hut in den Ring geworfen, und der Kerkener scheint bei der Basis der Freien Wähler einen gewissen Rückhalt zu haben. Jetzt werben sowohl Welberts als auch Winkmann am Samstag in Weeze bei den Freien Wählern um die Stimmenmehrheit der Mitglieder.

Das Ergebnis ist offen, keiner weiß, mit welchem Status Welberts etwas später bei der Aufstellungsversammlung der Grünen erscheinen wird. Und niemand kann sagen, ob nicht auch noch ein Kandidat aus den Reihen der Grünen seine Ansprüche auf die Spitzenposition im Kreishaus anmeldet.

Fast alles ist im Fluss. Auch bei der FDP, wo längst nicht ausgemacht ist, dass der vom Vorstand auf den Schild gehobene Ralf Klapdor ohne Gegenkandidat bleibt. Nur bei der CDU gibt es bisher von einer möglichen parteiinternen Kampfabstimmung keine Spur, Kandidat Christoph Gerwers sitzt relativ sicher im Sattel.

Die Strategie der Vorstände von SPD, Grünen und Freien Wählern mag beschädigt und die Erfolgschancen von Welberts mögen geschmälert sein. Doch die Kandidatenvielfalt ist auch ein Ausweis funktionierender demokratischer Verfahren.

Eines steht jetzt schon fest: Die Bürger werden am 27. November die Wahl zwischen mehreren Landratskandidaten haben. Und sicher ist auch: Die derzeitige Entwicklung steigert die Gewinnchancen des CDU-Bewerbers.

Michael Klatt

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