Wachtendonk Wachtendonk: Ökostrom nur preisgünstig

Wachtendonk · Nach der Atomreaktor-Katastrophe von Fukushima wollten Bündnis 90/Grüne und SPD vor Ort in Wachtendonk Signale setzen.

Mit ihrem gemeinsamen Antrag für die gestrige Ratssitzung strebten sie Prinzipien beim Stromeinkauf an, wonach Strom aus regenerativen Energiequellen bevorzugt werden und Strom aus Blockheizkraftwerken zulässig sein sollte. Zu vermeiden war Strom aus Kohle- und Ölkraftwerken, Strom aus Kernkraftwerken sei abzulehnen. Für diese Initiative fanden die beiden Fraktionen, trotz Unterstützung durch die WBV, keine Mehrheit.

Mit 13 Ja-Stimmen wurde der alternative Beschlussvorschlag angenommen. Er sieht vor, dass die Gemeinde im Rahmen der laufenden europaweiten Stromausschreibung bei der Gesellschaft für Kommunallogistik (Komlog) das preisgünstigste Angebot bestellt. Ökostrom wird nur dann geordert, wenn er das preisgünstigste Angebot ist oder der Zuschlag gegenüber dem preisgünstigsten Angebot kleiner als ein Prozent ist.

Ludwig Ramacher (Bündnis 90/Grüne) und Bernhard Hinz (SPD) versuchten, die Ratsmehrheit auf ihren Antrag einzuschwören. Der sei nur die konsequente Weiterführung der bisherigen regenerativen Energiegewinnung in der Gemeinde, so Ramacher. Er bezweifelte die Angaben der Verwaltung, ein reiner Ökostrombezug nur für die Straßenbeleuchtung lasse sich mangels Anbieter voraussichtlich nicht realisieren. Hinz machte darauf aufmerksam, dass SWK, der Stromnetzbetreiber in Wachtendonk, viel von norwegischen Wasserkraftwerken beziehe.

Kritische Stimmen erhoben sich aus Reihen von CDU und FDP. Sie bemängelten unter anderem, dass der Haushalt mehr belastet und kein einziges Kilowatt Atomstrom eingespart werde. Auch lasse sich nicht klar trennen, wie der Strom im Einzelfall erzeugt werde. Was wiederum von der Gegenseite bestritten wurde.

(RP)
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