Wachtendonk Wachtendonk-Akten versilbert

Wachtendonk · In zweijähriger Arbeit hat Heinz-Hermann Laughs das Depositum Wachtendonk auf CD-Rom gescannt. Die Daten von rund 8000 Seiten sind jetzt einfach zugänglich.

Sich mit 40 Aktenordnern herumzuplagen, ist nicht jedermanns Sache. Bei einer CD-Rom sieht das schon anders aus. Das dachte sich auch Heinz-Hermann Laughs. Er nahm anderen die Mühe ab und tauchte ein in die Bestände des Hauptstaatsarchivs Düsseldorf. Genauer: in die Akten aus Wachtendonk, die seit 1896 dort lagern. Die Datenfülle dieses Depositums speicherte er auf der Silberscheibe ab. „Ich hoffe, dazu beitragen zu können, dass die Leute sich mehr mit der Geschichte beschäftigten“, erklärt der 62-Jährige seine Beweggründe.

Nicht zum ersten Mal ist der pensionierte Lehrer für die Erhaltung alter Dokumente aktiv. Vor zwei Jahren erstellte er eine CD-Rom über das Kirchenarchiv Wachtendonk. Aus allgemeinem Geschichtsinteresse hatte er sich in den 1980er Jahren auch einen Teil des in der Landeshauptstadt aufbewahrten Depositums angesehen. Der Beruf und der Einstieg in die Wachtendonker Kommunalpolitik ließen ihm dann aber dafür keine Zeit mehr.

In Pappkartons

Sein Ruhestand und die technische Entwicklung ließen Laughs das Vorhaben dann doch verwirklichen. Ab Herbst 2004 machte er sich daran, die in Pappkartons ruhenden rund 8800 Seiten einzuscannen. Eine aufwendige Angelegenheit. „Die Seiten waren zum Teil ziemlich zerfleddert“, berichtet der Wachtendonker. Außerdem hatte sich über die Jahrhunderte – einige Dokumente sind 500 Jahre alt – Schmutz auf den Papieren festgesetzt. Einige Schriftstücke säuberte Laughs vorsichtig. Doch blieben noch rund 800 Seiten übrig, die sich schwarz-weiß nicht scannen ließen, weil dann nur noch dunkle Streifen zu erkennen gewesen wären.

Ein Farb-Scan erbrachte bessere Resultate, doch hätte das am Ende 20 CDs ergeben. „Und das wäre dann für die Privatnutzer wieder uninteressant geworden“, befindet Laughs.

So gut wie unberührt ist das Depositum Wachtendonk bisher. Laughs fand auf dem Kontrollblatt nur die Namenseinträge weniger Nutzer. „Schade, denn man erfährt einiges über das Leben der Leute hier“, meint Laughs. Zum Beispiel sind Grenzstreitigkeiten zwischen Wachtendonk und Wankum aus dem 17. Jahrhundert ausführlich festgehalten.

Die noch nicht eingescannten 800 Seiten will Laughs noch säubern und dann extra abspeichern. „Doch das dauert seine Zeit“, bittet er um Geduld. Noch weitere Archiv-Fleißarbeiten hat sich der 62-Jährige vorgenommen.

Originale geschont

Froh über seine Tätigkeit sei nicht zuletzt das Hauptstaatsarchiv. Laughs: „Dadurch, dass sie eingescannt sind, werden die Originale geschont.“

(RP)
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