Vortrag für Schüler der Liebfrauenschulen Vortrag warnt Schüler vor den negativen Folgen des Konsums

Geldern · Prof. Alexander Lohner kam nach Geldern an die Liebfrauenschule, um vor Schülern über skandalöse „Kinderarbeit“ zu sprechen. Er zeigte aber auch Alternativen auf.

 Prof. Alexander Lohner wies die Schüler auf die Auswirkungen unseres Konsums hin.

Prof. Alexander Lohner wies die Schüler auf die Auswirkungen unseres Konsums hin.

Foto: Schule

„Der Skandal hat viele Gesichter“ – so lautete der Titel des Vortrags, den die Schülerinnen und Schüler der Realschule und des Berufskollegs der Liebfrauenschule zu hören bekamen. Prof. Alexander Lohner war auf Einladung der VHS Gelderland, der Fairtrade Town Initiative, des Eine Welt Vereins und der Stadt nach Geldern gekommen, um über Kinderarbeit zu sprechen.

Die Globalisierung und der Lebensstil der Industriestaaten, berichtete Lohner, hätten weltweit Industrien etabliert, welche die Menschen im Süden – vor allem Frauen und Kinder – in ihrer Arbeitskraft, aber auch gesundheitlich ausbeuten. Man denke an die Kleidungs- und Blumenindustrie oder an die Müllberge dieser Erde, wo Menschen nach verwertbaren, aber zum Teil hochgiftigen Abfällen unseres Überflusses suchen, zum Beispiel nach Gegenständen aus Blei.

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation und Unicef arbeiten mittlerweile rund 79 Millionen Kinder weltweit unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen sowie gefährlichen Bedingungen, beispielsweise auf Kakaoplantagen, in Minen und Steinbrüchen oder Fabriken.

Viele Kinder müssten im Bergbau arbeiten und dort nach Gold, Diamanten und anderen Erzen suchen. Im Kongo schuften besonders viele Minderjährige im Coltanabbau. Coltan ist ein Metallgemisch, das man bei der Herstellung von Smartphones oder Laptops benötigt.

Lohner wies in seinem Vortrag in Geldern aber auch auf Alternativen hin. „Durch den Kauf von fair gehandelten Produkten können wir als Konsumenten ein Umdenken in der Industrie bewirken und für die Menschen im Süden bessere Lebensverhältnisse ermöglichen“, so Lohner abschließend.

Nach dem Vortrag stellten die Schüler und Schülerinnen noch viele Fragen und belohnten sie den Referenten mit lang anhaltendem Applaus.

(RP)
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