Bundesfreiwilligendienst als Zeit vor dem Studium Zurück an die alte Schule – als Bufdi

Issum · Vor seinem Studium macht Christoph Heymanns ein Jahr Bundesfreiwilligendienst an seiner alten Grundschule in Issum. Für ihn sei das eine tolle Erfahrung, sagt der 21-Jährige. Ein Erfahrungsbericht.

Aufgeregtes Gekicher. „So Leute, kommt mal eben helfen“, sagt Christoph Heymanns. Sofort geht ein munteres Gewusel los. „Stopp, jeder nimmt einen Stuhl“, konkretisiert der 21-Jährige seine Bitte und schon werden kleine, blaue Stühle an Holzxylophone und Trommeln geschoben.

Christoph macht seinen Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) an der Issumer Brüder-Grimm-Grundschule (BGS). Das Leiten der Musik-AG ist eine seiner Aufgaben während seines Bufdi-Jahres. Er ist seit knapp einem halben Jahr an der Schule und berichtet von seinen Erfahrungen.

„Ich habe den Bundesfreiwilligendienst begonnen, da ich bis zum Beginn meines Studiums ein Jahr überbrücken musste und eine sinnvolle Aufgabe gesucht habe, die sich auch im Lebenslauf gut lesen würde“, nennt er seine Motivation.

Durch Internetrecherche wurde er auf den Freiwilligen Sozialen Dienst (FSD) des Bistums Münster aufmerksam und die damit verbundene Ausschreibung der BFD-Stelle an der Brüder-Grimm-Schule, seiner alten Grundschule. Nachdem er sich erfolgreich beim FSD Münster und der Einsatzstelle beworben hatte, begann sein Bundesfreiwilligendienst an der Brüder-Grimm Grundschule.

Sein Arbeitstag beginnt morgens um 8.45 Uhr im Unterricht der aktuell ersten Klassen mit ihren Klassenlehrern Sandra Milkereit-Hermsen (1a) und Heike Steckel (1b). „Meine Aufgabe besteht im Schwerpunkt darin, die Lehrer zu unterstützen und den Kindern Hilfestellungen bei bestimmten Unterrichtsinhalten zu geben“, beschreibt er seine Tätigkeit. Außerdem hat man die Möglichkeit, bei sämtlichen schulischen Veranstaltungen bei der Gestaltung und Umsetzung mitzuwirken und eigene Ideen einzubringen.

Ab 11.15 Uhr beginnt für Christoph Heymanns die Arbeit im Offenen Ganztag der Brüder-Grimm-Schule Dort erhält die Arbeit mit den Kindern nochmal eine persönlichere Note als im Unterricht, da es hier nicht darum geht, sich mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen, sondern das einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen zählt.

„Zu meinen Kernaufgaben hier gehören die Begleitung der Kinder bei den Hausaufgaben, das gemeinsame Mittagessen und natürlich das freie Spiel mit den Kindern in den Gruppen“, beschreibt der Bufdi seine Aufgaben am Mittag. „Außerdem leite ich seit Oktober 2017 eine Musik-AG, in der die Kinder spielerisch die Möglichkeit haben, diverse Instrumente, Rhythmen und Melodien kennen zu lernen.“

Sein Arbeitstag endet um 16 Uhr, wenn auch die letzten Kinder den Offenen Ganztag verlassen.

Das vergangene halbe Jahr habe ihn mehr als positiv überrascht. „Die Kinder wie das Kollegium sind mir sehr ans Herz gewachsen und sorgen dafür, dass ich mich immer noch jeden Tag auf die Arbeit freuen kann. Seit Beginn meines BFD hatte ich nie das Gefühl ,nur’ der Praktikant zu sein, sondern immer ein Teil der Schule. Wenn ich eine Frage oder ein Problem hatte, konnte ich es immer ansprechen, egal ob bei Lehrern in der Schule oder bei den Erziehern im Offenen Ganztag.“

Aber nicht nur die Kollegen sorgen dafür, dass der Bundesfreiwilligendienst immer spannend bleibt. Auch wenn die Arbeitstage oft ähnliche Strukturen haben, sei jeder Tag anders, und das verdanke er den Kindern. „Es ist toll zu sehen, wie die Jungen und Mädchen ihre ersten Wörter schreiben, ihre ersten Matheaufgaben lösen oder lernen, wie die Jahreszeiten heißen“, sagt der 21-Jährige. Auch wenn ihn die Kinder in manchen Situationen „auf die Palme“ gebracht haben, sei die Arbeit mit den Jungen und Mädchen und, deren Entwicklung begleiten zu dürfen, eine der schönsten Erfahrungen, die er je machen durfte.

Er hat noch ein halbes Jahr vor sich, indem er weitere Erfahrungen sammeln wird. „Und wenn ich im Anschluss an meinen Bundesfreiwilligendienst mein Studium beginne, weiß ich, dass ich das letzte Jahr nicht verschenkt habe. Denn auch ich konnte mich weiterentwickeln und eigene Stärken und Schwächen feststellen und lernen, damit umzugehen.“ So sei es ihm am Anfang etwas schwerer gefallen, die schulischen Probleme einiger Kinder nachvollziehen zu können und darauf passende Hilfestellungen zu finden. „Doch durch die Lehrkräfte und Erzieher, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, konnte ich auch hierfür immer Lösungen finden. Ich freue ich auf ein weiteres Halbjahr mit sicherlich vielen schönen Momenten, Spiel und Spaß.“ Danach geht es für ihn mit einem dualen Studium bei der Polizei weiter.

Ab 1. August oder 1.September besteht wieder die Möglichkeit, den Bundesfreiwilligendienst an der Brüder-Grimm-Schule in Issum zu absolvieren. Bei Interesse: Bewerbung an den Freiwilligen Sozialen Dienst vom Bistum Münster und an die Brüder-Grimm-Schule, Mail an: ogs-brueder-grimm@t-online.de. Der Förderverein freut sich auf Bewerbungen.

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