Unsere Woche Von Professoren und Intrigen

Geldern · Die spektakulärste Meldung der Woche war ohne jeden Zweifel das Rücktritts-Angebot der Hochschul-Präsidentin Heide Naderer; drei Jahre vor Ablauf der Amtszeit. Die Nachricht war nicht nur wegen des Inhalts fürwahr aufsehenerregend, sondern auch wegen der Form: Personalangelegenheiten werden außerhalb von Politik und Fußball in der Regel nichtöffentlich behandelt. Wenn die Person selbst indes den Weg in die Öffentlichkeit sucht, kann die Motivation eines solch bewusst gewählten Schritts eigentlich nur darin bestehen, die Hintergründe dieser "Angelegenheit" ebenso öffentlich zu machen.

Wenn da die Rede ist von internen Querelen und Intrigen, die Naderer bewogen haben, das Handtuch noch nicht zu werfen, aber schon zu zücken, dann fragt sich der geneigte Beobachter: Intrigieren die Intriganten, um mit dem Erfolg der Intrige der Hochschul-Sache zu dienen, oder intrigieren die Intriganten, um mit dem Erfolg der Intrige den eigenen Befindlichkeiten und/oder Interessen zu dienen? Andere Alternativen gibt es nicht, auch wenn man sich in beiden Fällen auf der Zunge zergehen lassen sollte, dass es sich hier um eine Auseinandersetzung von Professor(inne)n handelt...

Tatsache ist: Ehe der mit dem Rücktritts-Angebot konfrontierte Hochschulrat entscheidet, ob er die Offerte annimmt oder eben auch nicht, sollte jemand tatsächlich der Sache dienen und Ross wie Reiter nennen. Entweder steigen also die Reiter vom Ross und erklären sich oder Heide Naderer selbst nennt die Reiter beim Namen.

juergen.loosen@rheinische-post.de

(RP)
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