Geldern Von Erfolgsgeschichten und Kleinoden

Geldern · RP-Serie: Wirtschaftsförderung Kreis Kleve ist gemeinsam mit Kommunen auf der Fachmesse Expo Real in München.Flächen im Süden: Von der Gelderner Innenstadt über das Gewerbegebiet Kevelaer zum Müldersfeld in Wachtendonk.

 Ein Filetstück von Geldern ist hier aus der Vogelperspektive zu sehen. Die Fläche, die heute als Parkplatz genutzt wird - im Bild unten links - könnte für den Einzelhandel attraktiv sein, auch Wohnungen würden hinpassen.

Ein Filetstück von Geldern ist hier aus der Vogelperspektive zu sehen. Die Fläche, die heute als Parkplatz genutzt wird - im Bild unten links - könnte für den Einzelhandel attraktiv sein, auch Wohnungen würden hinpassen.

Foto: WfG Kreis Kleve / Seybert

Die ersten vier Großflächen aus dem "Standort Niederrhein Immobilienguide 2017/18" zur Münchner Messe Expo Real liegen im Süden. Wir stellen sie vor: Die erste Fläche von knapp 2500 Quadratmetern lockt in Geldern beinahe mitten in der Stadt. Derzeit ist das Gelände ein Parkplatz am Ende der kleineren Einkaufsstraße "Hartstraße". Es ist eine beliebte Parkfläche für Besucher der City.

Für Geldern könnte die Ecke ein Kleinod sein. "Flächen in dieser Größenordnung haben wir in der Innenstadt ansonsten nicht mehr", sagt Gelderns Wirtschaftsförderer Tim van Hees-Clanzett. "Es ist eine strategisch gute Fläche": gut sichtbar, direkt an der Innenstadt. Vorstellbar sei für die Adresse die Ansiedlung von größeren Einzelhandelsunternehmen. Aber auch der Bau von Wohnungen käme in Frage. Gerade im Bereich des "innerstädtischen Wohnens" sei die Nachfrage nach bezahlbaren Angeboten zwischen 40 und 80 Quadratmetern groß, verrät Tim van Hees-Clanzett. Diese Aussicht könnte für Investoren durchaus attraktiv sein.

Im hinteren Teil von Gelderns 44 Hektar großem Vorzeige-Quartier mit Klimaschutz-Siedlung ist noch ein "Eckchen" frei. Eine Fläche von gut 19.000 Quadratmetern wartet darauf, von Bauherren und Ideengebern entdeckt und entwickelt zu werden. Es handelt sich um ein großzügiges Areal hinter dem Berufskolleg. Der Stadt Geldern schwebt dafür eine Mischung aus Wohnhäusern und nicht störendem Gewerbe vor, etwa im Dienstleistungssektor, in Form von Büros oder Praxen. Tim van Hees-Clanzett hebt die Vorteile des Standortes hervor. "Wir haben natürlich eine perfekte Lage", sagt er. Beste Anbindung an den Personennahverkehr mit der Nähe zum Bahnhof und Busbahnhof, mit einem kurzen Fußweg ist man in der Innenstadt, zugleich hat man zur anderen Seite hin die Natur. Deshalb wäre die Fläche auch für beide Zwecke so günstig, meint man bei der Stadt. "Am Block-Rand können wir uns Mehrfamilienhäuser vorstellen, im Bereich dahinter Dienstleistungsgewerbe." Zudem besticht der Standort mit der "guten Nachbarschaft": Berufskolleg, Finanzamt, Kita, Polizei, Seniorenresidenz und eine Gewerbe-Mischung, wie man sie sich auch für die neu zu entwickelnde Fläche ausdenken möchte. Insgesamt hat der Nierspark bei Investoren eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Die Freifläche ist eine der letzten, im vorderen Bereich sind noch kleinere Areale unbebaut: "Da haben wir so gut wie alles verkauft beziehungsweise Anfragen von Interessenten", sagt Tim van Hees-Clanzett.

85.000 Quadratmeter, zentral an der Bundesstraße 9 gelegen, gute Anbindung zur Autobahn und zum Flughafen Weeze. Das sind Punkte, mit denen das Gewerbegebiet in Kevelaer punkten kann. "Es handelt sich hier um eine Top-Fläche", sagt Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Daher soll dieses Areal auch auf der Expo-Real präsentiert werden. Die Kommune hofft, Interessenten für dieses Filet-Stück zu finden. Bei dem Gelände handelt es sich um zwei frühere große Höfe, die an zwei Eigentümer verkauft wurden. Um dieses Gebiet zur Gewerbefläche zu machen läuft derzeit das Bauleitverfahren. "Das Areal dort ist derzeit nicht sehr schön anzusehen, es ist wünschenswert, etwas Ansprechendes zu entwickeln", sagt Bruns. Man sie zuversichtlich, Gespräche mit potenziellen Interessenten habe es bereits gegeben. Vorstellen könnte sich Bruns etwa ein Möbelgeschäft oder ein Bikerzentrum. Mediamarkt oder Saturn, was sich der eine oder andere wünschen könnte, wird sich dort nicht ansiedeln. Denn es handelt sich um einen Bereich, in dem "zentrumsrelevante Waren" nicht angeboten werden dürfen.

Die Gemeinde Wachtendonk hat noch Platz in ihrem begehrten Gewerbegebiet Müldersfeld. Wie es scheint, müssen Investoren sich ranhalten, wenn sie etwas davon abhaben wollen. Für zwei fertig erschlossene Flächen von 6600 und 19.000 Quadratmetern Größe laufen schon äußerst aussichtsreiche Verhandlungen.

Aber direkt daneben gibt es noch 110.000 Quadratmeter zu vergeben: "Elf Hektar, die sukzessive und bedarfsweise erschlossen werden können", sagt Franz-Josef Delbeck von der Grundstücksentwicklungsgesellschaft Müldersfeld.

Der Standort im Norden Wachtendonks besticht durch die gute Anbindung: umgeben von mehreren Landstraßen, etwa zwei Kilometer entfernt von der Zufahrt zur Autobahn 40, etwa fünf Kilometer entfernt von Straelen, nah an der niederländischen Grenze - Venlo ist 15 Kilometer weit weg.

Vorstellbar ist auch für das Areal die Ansiedlung von jeglichem handwerklichem Gewerbe. Auch Vertriebsfirmen könnten in gewissem Rahmen infrage kommen. "Wofür das Grundstück nicht gut geeignet ist, sind die großen Logistiker - wegen der Nähe zur Wohnbebauung", schränkt Delbeck ein. Deshalb muss die Gemeinde immer mal Anfragen aus der Branche ablehnen.

In der Nachbarschaft in den Gewerbegebiet gibt es mehrere bedeutende Unternehmen, unter anderem aus dem landwirtschaftlichen Großhandel, aus der Automobil- und der Bau-Branche.

Von der prinzipiell noch verfügbaren insgesamt elf Hektar großen Fläche sollen als nächstes 25.000 Quadratmeter in den Gewerbeflächenpool der Gemeinde gebracht werden.

(RP)
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