Geldern Von der Schule zum Stall

Geldern · Die RP-Praktikantinnen Nele Aßmann und Dana Fiedler sind begeisterte Reiterinnen. Während es für Nele eine Freizeitbeschäftigung ist, setzt Dana auf sportlichen Erfolg. Sie reitet bei Turnieren mit.

Wenn ich aus der Schule komme und meine Reithose angezogen habe, fahre ich direkt zum Stall. Dort werde ich von lautem Hundegebell und dem Geruch von Mist und Heu begrüßt. Besonders im Sommer ist es staubig. Ich muss zuerst die Box von meinem Pferd Krümel ausmisten und auch wenn ich unmotiviert bin, geht es schnell.

Beim Putzen kann Krümel nicht stillstehen und treibt mich damit manchmal fast in den Wahnsinn. Nach dem Fertigmachen gehen meine Freundinnen und ich auf den Reitplatz, von dem wir einen Blick auf die umliegenden Bauernhöfe, Wiesen und auf Hartefeld haben. Wir steigen auf die Pferde, sitzen also auf, und reiten los. Anfangs reiten wir im Schritt nebeneinander und erzählen über alles Mögliche. Danach traben und galoppieren wir. Es gefällt mir sehr gut, wenn ich mir die Reit-Zeit selbst einteilen kann und nicht wie im Turniersport an feste "Aufgaben" gebunden bin.

Leider müssen wir auch bei Regen und Wind draußen reiten, da wir keine Halle haben, die Pferde aber trotzdem Bewegung brauchen. Wir bringen die Ponys nach dem Reiten wieder nach draußen auf die Wiese und fahren nach Hause.

Ich reite außerdem Attila, der in einem Stall in Wetten steht.

Wenn ich dort bin, entscheide ich, ob ich in die Halle oder draußen reiten gehe. Das hängt vom Wetter ab, aber auch davon, wo mehr Reiter sind, weil man sich sonst ständig in die Quere kommt. Attila und begrüße ich erstmal in seiner Box. Wenn ich ihn reitfertig gemacht habe und aufgesessen bin, reite ich - bei gutem Wetter - oft eine Runde ums Feld, was für mich und das Pferd viel interessanter ist als immer nur im Kreis zu gehen. Anschließend gehen wir in die Halle oder auf den Platz. Da wir noch nicht lange ein Team sind, müssen wir noch viel von- und übereinander lernen, und das Reiten ist noch nicht perfekt, aber wenn ich an das erste Mal denke, als ich ihn geritten bin, kann ich den Fortschritt erkennen und ich bin stolz und gespannt, wie sich unsere Beziehung weiterentwickeln wird. Für mich bedeutet Reiten, diese Beziehung aufzubauen und zu stärken.

Auch wenn ich jetzt seit etwa zehn Jahren reite, bringt jeder Tag am Stall etwas Neues, vor allem weil das Pferd, genau wie ich, immer andere Launen hat und es immer Sachen gibt, die man neu trainieren, üben oder verbessern kann. Mich beeindruckt besonders die Beziehung, die man mit einem Pferd aufbauen kann, und der Fortschritt, der darin erreicht wird, genauso wie es auch mit Menschen funktioniert. Außerdem kann der Alltag noch so stressig sein und ich kann noch so genervt sein, wenn ich zum Stall fahre: Wenn ich dort bin, kann ich mich entspannen und den Stress hinter mir lassen. Und an manchen Tagen bin ich wieder das zehnjährige Pferdemädchen, das Pferde über alles liebt und jede freie Minute am Stall verbringen möchte.

(RP)
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