Issum Vom Schandfleck zu Issums Glanzstück

Issum · Die renovierte Tennishalle wurde offiziell eröffnet. Viele Arbeitsstunden hatten Vereinsmitglieder geleistet. Das Geld kam von der Josef H. Boquoi-Hilfe zur Selbsthilfe-Stiftung. Damit wurde in die Zukunft des Vereins investiert.

 Training in der renovierten Tennishalle in Issum mit Kilian Alvares, Julia Buschhaus und Trainer Paul Jansen (vorne). Darüber freuen sich auch (hinten v.l.): Robert Haffmans, Werner Kronshage, Margit Pinkall, Stefan Kolb, Josef H. Boquoi, Richard Voldenberg und Udo Klingen.

Training in der renovierten Tennishalle in Issum mit Kilian Alvares, Julia Buschhaus und Trainer Paul Jansen (vorne). Darüber freuen sich auch (hinten v.l.): Robert Haffmans, Werner Kronshage, Margit Pinkall, Stefan Kolb, Josef H. Boquoi, Richard Voldenberg und Udo Klingen.

Foto: Gerhard Seybert

Es sieht nicht nur neu aus, es riecht auch neu. Wer am Samstag einen Blick in die Issumer Tennishalle warf, der wollte sich darüber informieren, was aus dem ehemaligen Schandfleck geworden ist. Blickfang war vor allem der Bodenbelag, Asche. Der zweite Vorsitzende des TC Blau-Weiß Issum, Stefan Kolb, lädt zu einer kleinen Führung ein. "Wir wollten eine Halle, die allroundfähig ist, sowohl für Turnier- als auch Seniorentennis geeignet ist. Dass alle hier glücklich werden. Das ist mit dem Boden möglich." Gelenkschonend ist der. Das kommt an. Am Eröffnungstag wurde schon reichlich gespielt. Acht Jahre lang war das nicht möglich.

 Nach den Renovierungsarbeiten erstrahlt die Tennishalle in Issum auch von außen im neuen Glanz.

Nach den Renovierungsarbeiten erstrahlt die Tennishalle in Issum auch von außen im neuen Glanz.

Foto: Tennisclub

"Es war eine Ruine, mit Brand behaftet", beschreibt der Vorsitzende des Tennisclubs Blau-Weiß, Udo Klingen, den Zustand vor der Verwandlung. "Es sah alles grandios daneben aus, Wildnis und alles wirklich kaputt." Als der Verein im vergangenen Jahr verkündete, am 15. September diesen Jahres den Spielbetrieb wieder aufzunehmen, "haben uns viele für bekloppt erklärt", sagt Klingen. Aus der Zuhörerschaft erklingt ein Lachen und ein deutliches "Ja".

Klingen lässt noch einmal die Entwicklung Revue passieren und den zu Wort kommen, der maßgeblich an der Veränderung beteiligt ist, Josef H. Boquoi. Seine Stiftung "Hilfe zur Selbsthilfe" gab die nötige finanzielle Unterstützung. Als Ehrenvorsitzender des Vereins war ihm die Reaktivierung der Tennishalle ein Herzensanliegen. Aber, so betont er immer wieder, es kam auf die Eigenleistung jedes einzelnen Vereinsmitglieds an. "Ich bin in hohem Maße den Mitgliedern des Clubs dankbar", sagt Boquoi. "Wenn wir die Ärmel hochkrempeln, dann passiert auch was."

Der zweite Vorsitzende Werner Kronshage drückt es so aus: "Das Vertrauen von Boquoi haben wir ihm durch unsere Bauleistung wiedergegeben. Es gab kein Mitglied, das hier nicht mitangepackt hat. Hier hat jeder Dreck gefressen." Für den Vorher-Nachher-Effekt geht er in das ehemalige Bistro. Putz kommt von der Wand, Kabel sowieso, Ruinenstimmung. "So sah es überall aus", sagt Kronshage. Das Bistro liegt noch brach, es wäre der zweite Bauabschnitt. "Das Wichtigste ist der Beginn des Beginns", sagt Boquoi in seiner Rede. Und er stellt eine Frage: "Wo wird der Club in 14 Jahren sein Zuhause haben?" Der zweite Vorsitzende schlüsselt auf. Im Jahr 2029 läuft die Pacht für die Tennisplätze am Vogt-von-Belle-Platz mit der Gemeinde Issum ab. "Das Filetstück", nennt er das Grundstück, zu dem es schon laute Überlegungen gab, etwas in Richtung alten-gerechtes Wohnen zu errichten. "Wir streben mit der frisch renovierten Halle unsere eigene Lösung an, die Tennisplätze an die Halle zu verlegen", erklärt Kronshage. Dann würde nicht nur ein Bistro Sinn machen, sondern ein Restaurant im Ganzjahresbetrieb. "Die Arbeit ist angestoßen. Wie geht es weiter? Hier ist auch die Gemeinde gefragt", fasst es Boquoi in seiner Rede zusammen. Clemens Brüx, bald Bürgermeister, war anwesend. "Wir hoffen, dass wir wenigstens eine Tendenz in diesem Jahr haben", sagt Kronshage, also ob die Tennisplätze verlegt werden sollen. Dann könne es mit dem Restaurant so schnell gehen wie mit der Halle, und die Geschichte der Ruine ist endgültig Vergangenheit.

(RP)
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