Geldern Viele Tiere haben eine traurige Geschichte

Geldern · Zehn Hunde, rund 80 Katzen, sieben Kaninchen und eine Vierzahl Meerschweinchen. All diese Tiere beherbergt das Tierheim Geldern momentan. Viele von ihnen haben eine traurige Lebensgeschichte.

Tierheim Geldern: Diese Tiere suchten im Oktober ein neues Zuhause
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Tierheim Geldern: Diese Tiere suchten im Oktober ein neues Zuhause

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Es war der 11. April 2012 als Scooby, ein sechsmonatiger Collie, an einem Autobahnparkplatz ausgesetzt wurde. Seine Besitzer hatten ihn dort einfach angebunden und waren davongefahren.

Eine Frau fand den Hund und brachte ihn zum Tierheim Geldern, wo er aufgenommen wurde. Scooby, der nun Rio heißt, fand schnell eine neue Familie — viele andere Tiere warten jedoch momentan auf ein neues Herrchen oder Frauchen. Eine Vielzahl von ihnen in Pflegestelle. Auch "exotischerer" Fundtiere hat es im Gelderner Tierheim schon gegeben. "Wir hatten vor Kurzem ein Stinktier hier. Das wurde freilaufend in einer Scheune gefunden. Vor sechs Wochen hat es es ein neues Zuhause gefunden", so Kristina Breuer, Leiterin des Tierheims. Und auch das Minipig, das hier abgegeben wurde, lebt mittlerweile bei einer neuen Familie. Ausgelastet ist das Tierheim besonders im Bereich der Katzen immer.

Die Gründe, ein Tier abzugeben, sind dabei vielfältig. "Bei Katzen sind die Gründe oft Allergien oder Nachwuchs, bei Hunden sind die Leute oft überfordert", so Breuer. Ein weiterer Grund, den "Liebling" im Tierheim abzugeben, ist ein Wohnungswechsel. Wenn in der neuen Wohnung kein Tier erlaubt ist, müsse es eben weg. "Das macht schon sauer, da sind wir dann auch schonmal rotzig zu den Leuten", sagt Kristina Breuer. Dass Tiere vermehrt während der Ferien angebeben werden, ist im Gelderner Tierheim glücklicherweise eher seltener der Fall. Zu Beginn dieser Ferien nahmen sie jedoch zwei ausgesetzte Hunde auf. Eine gute Nachricht: die beiden Hunde konnten bereits nach zwei Wochen wieder vermittelt werden. Nicht allen Tieren geht es jedoch so. Viele suchen ein neues Zuhause.

Aber auch wenn man selbst kein Tier halten kann oder will, ist es moglich das Tierheim zu unterstützen. "Gassigeher nehmen wir immer sehr gerne", erklärt Kristina Breuer. Ebenfalls heiß begeehrt: Ehrenamtliche, die beim Füttern etc. helfen.

Interessiert sich ein Besucher des Tierheims für eines der Tiere, erfolgt zuerst eine Beratung und Informationen in schriftlicher Form. Gerade bei der Vermittlung von Hunden wird auf eine intensive Kennenlernphase zwischen potenziellem neuen Herrchen und Hund geachtet. Die Ernsthaftigkeit des Hundewunsches soll so auf die Probe gestellt werden, schließlich sollte die Entscheidung für ein Haustier nicht leichtfertig getroffen werden. Ob der Hund sich in seiner neuen Umgebung wohlfühlt, wird zudem mit einem "Probewohnen" über ein Wochenende getestet. "Wir gehen es langsam an", fasst Kristina Breuer den Vermittlungsprozess zusammen.

(jco)
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