Schulleben in Wachtendonk Freie Realschule „Weitsicht“ wächst um 25 Schüler

Wachtendonk · Es gab mehr Anmeldungen als Plätze für die neue fünfte Klasse der weiterführenden Schule in Wachtendonk. Manchmal musste das Los entscheiden.

 Die Vorstandsmitglieder des Schulvereins freuen sich über den guten Zuspruch für die Freie Realschule „Weitsicht“.

Die Vorstandsmitglieder des Schulvereins freuen sich über den guten Zuspruch für die Freie Realschule „Weitsicht“.

Foto: Klatt

Die Freie Realschule „Weitsicht“ freut sich, dass sie von vielen Eltern und Kindern rund um Wachtendonk positiv angenommen wurde. Die Zahl der Anmeldungen hat die Erwartungen weit übertroffen, und das Team stand vor der schwierigen Aufgabe, eine Auswahl treffen zu müssen, denn leider konnte man nur 25 Kinder aufnehmen. Die Schule hat sich bewusst dazu entschieden, eine kleine Schulgemeinschaft mit jeweils nur einer Klasse pro Jahrgang zu bleiben. „Weitsicht“ soll ein familiärer Ort des Lernens sein, ein Ort, an dem man sich kennt, wertschätzt, aufeinander achtet, sich hilft und respektiert, ein Ort an dem Menschen vertrauensvoll, verständnisvoll und einfühlsam miteinander umgehen. Der Verein glaubt, dass dies das Besondere an der kleinen Dorfschule ist und bleiben sollte.

In den vergangenen Monaten wurden viele Gespräche mit Eltern und Kindern geführt, viele Kinder haben außerdem die Möglichkeit genutzt, an Schnuppertagen teilzunehmen. Mit dem guten Zuspruch wird auch die Arbeit des Vereins und vor allem des geschäftsführenden Vorstands, der seit knapp drei Jahren ehrenamtlich viel Zeit, Kraft und Engagement zuerst in die Gründung und nun in den Aufbau der Schule gesteckt hat, wertgeschätzt.

Die Auswahl von 25 Kindern, um die neue Klasse 5 zusammenzustellen, bedeutete auch, dass man vielen Eltern mitteilen musste, dass ihr Kind nicht aufgenommen werden kann. „Wieso wird mein Kind nicht aufgenommen?“, lautete die am häufigsten gestellte Frage. Die Schule hat lange darüber nachgedacht, wie die Entscheidung möglichst fair und transparent getroffen werden kann. Neben der Schulformempfehlung war auch das persönliche Gespräch ein wichtiger Anhaltspunkt für die Entscheidung. Gesetzt waren nur Geschwisterkinder und Kinder von Mitarbeitern und Vereinsmitgliedern mit entsprechender Qualifikation. Am Ende hat das Losverfahren entschieden, um eine möglichst „gerechte“ und „objektive“ Auswahl treffen zu können.

Susanne Lambertz: „Mir als Schulleiterin und Mutter von drei Kindern ist diese Aufgabe wirklich sehr schwergefallen, und ich habe großes Verständnis für die Enttäuschung, die eine Absage bei Eltern und Kindern ausgelöst hat. Es tut mir wirklich leid für jedes Kind, das wir nicht aufnehmen können.“ Kein Verständnis haben der Verein und die Schulleiterin jedoch für Eltern, die ihre finanzielle Leistungsfähigkeit beziehungsweise vermeintliche gesellschaftliche Stellung als Auswahlkriterium hervorheben wollten. Susanne Lambertz betont, dies sei „für uns kein Kriterium, nach dem wir unsere Schülerinnen und Schüler auswählen dürfen und wollen“. Sie verweist hier auf das Diskriminierungsverbot im Grundgesetz.

Die Finanzierung der Schule erfolgt zu 87 Prozent aus Mitteln des Landes NRW, die übrigen 13 Prozent muss der Schulträger beisteuern.

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