Bauland in Geldern Grundstücksverkauf: CDU verlangt Mehrwert für Bürger

Geldern · Die CDU-Fraktion in Geldern möchte, dass städtische Grundstücke künftig nicht einfach nur verkauft werden. Mit der Veräußerung soll es auch einen zusätzlichen Nutzen für den Bürger geben.

 In Geldern soll der Verkauf von städtischem Bauland stärker im Sinne der Bürger abgewickelt werden.

In Geldern soll der Verkauf von städtischem Bauland stärker im Sinne der Bürger abgewickelt werden.

Foto: Gerhard Seybert

Die CDU-Fraktion in Geldern ist der Meinung, dass bei künftigen Verkäufen von städtischen Grundstücken im Vorfeld geprüft werden solle, ob damit ein besonderer Mehrwert für die Gelderner Bürgerinnen und Bürger erzielt werden kann. „Dabei denken wir nicht an die Realisierung besonders hoher Verkaufspreise, die der aktuelle Markt gegebenenfalls hergeben würde“, betont der Fraktionsvorsitzende Michael Cools. Vielmehr trete die Stadt bei Verkäufen bislang als „gewöhnliche Marktteilnehmerin“ in Erscheinung. Seine Fraktion sei jedoch der Auffassung, dass mit der Veräußerung ein zusätzlicher Nutzen geschaffen werden könnte.

„Hierzu“, so der Antrag der Christdemokraten, „soll das Umfeld untersucht und ein etwa bestehender Bedarf – sofern nicht schon bekannt – identifiziert werden.“ Ein Beispiel sei die Integration von Wohngruppen für Menschen mit Einschränkungen oder älteren Menschen in einem Wohnquartier. Ebenso wäre die Grundstücksvergabe an einen Investor denkbar, der zumindest teilweise eine zeitlich festgeschriebene Mietpreisbindung akzeptieren würde. „Einen solchen Investor sehen wir auch in der GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern, die als Mietanbieter bezahlbaren Wohnraums im Stadtgebiet agiert“, so Cools.

Weitere Potenziale sieht die CDU in bauwilligen Arbeitgebern, die den Wohnbedarf für ihre Fachkräfte vor Ort sichern und das Pendleraufkommen begrenzen wollen (Vorhaben für Leih- und Saisonkräfte ausgenommen); für die Gruppe der sogenannten Einfamilienhaus-Freizieher; in der Beschaffung von Raum für die gesundheitliche Versorgung vor Ort; auf dem großen Feld des Umwelt- und Klimaschutzes; in der bewussten Schaffung familienorientierten Wohnraums sowie bei der Integration von Kinderbetreuungseinrichtungen (Kita-Punkten). „Wird ein solcher Bedarf identifiziert, soll zukünftig ein Lösungsansatz in Verwaltung und Politik vorgedacht und die Grundstücksfläche in Verbindung mit diesem Konzeptgedanken zum Kauf angeboten werden“, erläutert Cools die Idee.

Die Entscheidung für oder gegen einen Käufer könnte sich daran orientieren, wie stark die Konzeptidee berücksichtigt wird. „Zur Deckung eines besonderen Wohnbedarfs, auf den der Markt bislang noch nicht (ausreichend) reagiert hat, nehmen wir eine intensivere Auseinandersetzung mit den bestehenden Anforderungen und den Investoren im Rahmen von Kaufvertragsverhandlungen in Kauf, damit wir dem jeweiligen Konzeptgedanken gerecht werden können“, so Cools abschließend.

(RP)
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