Geldern Vereinshaus wird abgespeckt

Geldern · Zu teuer: Das in Pont geplante Vereinshaus muss ohne das integrierte "Haus der Musik" auskommen. Grund seien "erhebliche Kostensteigerungen". Städtische Fördermittel für das Haus sollen aber dennoch fließen.

Die Rechtslage ist zwar geklärt, doch das "Haus der Vereine" in Pont soll nur noch in abgespeckter Version umgesetzt werden. Das integrierte "Haus der Musik" wird nicht realisiert. Der Heimat- und Förderverein sowie der Musikverein Pont geben "erhebliche Kostensteigerungen" durch die Verzögerungen für die Planänderung an. Nach Angaben der Stadtverwaltung handelt es sich nach Schätzungen des Architekten um rund 30 000 Euro Mehrkosten.

Laut Hubertus Boenigk, dem Vorsitzenden des Musikvereins, stiegen die Kosten konjunkturbedingt: Die Preise etwa für Handwerker seien derzeit schlicht höher als vor vier Jahren. Um das Projekt überhaupt bauen zu können, bitten die Vereine, die städtischen Fördermittel für das "Haus der Musik" dennoch komplett zu gewähren – obwohl es das "Haus der Musik" gar nicht geben wird. Ohne das Geld komme das Vorhaben nicht zustande.

Grundstück von Boquoi

Ursprünglich sollte hinter dem ehemaligen Bonshof, in dem der neue Besitzer Josef H. Boquoi sein "Haus der Stiftung" untergebracht hat, ein Komplex entstehen, in dem Vereine feiern können und der Musikverein Probenräume haben sollte. Das Grundstück stellte Bofrost-Gründer Boquoi zur Verfügung. Ein Rechtsstreit mit einem Anwohner verzögerte das Vorhaben allerdings um Jahre.

Wegen der Kostensteigerungen für das Projekt erklärt Hubertus Boenigk, Vorsitzender des Musikvereins. "Wir, die Mitglieder im Musikverein, haben uns entschlossen, auf ein eigenes ,Haus der Musik' zu verzichten."

Vorgesehen sei, dass Einzel- und Registerproben weiterhin im Obergeschoss des Hauses der Stiftung abgehalten werden könnten. Boquoi stelle den Musikern den Platz, den sie derzeit bereits nutzen, auch weiterhin zur Verfügung. Nötige Änderungen für eine bessere Akustik wolle der Musikverein selbst finanzieren. Proben, die mehr Platz erfordern, könnten im "Haus der Vereine" stattfinden.

Gemeinsam Lösung gesucht

Zu dieser Lösung sind Heimat- und Musikverein gemeinsam gekommen, schreiben sie an Bürgermeister Ulrich Janssen. Dass die Stadtverwaltung über die Finanzsorgen informiert wird, hat einen Grund: Die beiden Ponter Vereine sollten 100 000 Euro für den Bau des Vereins- und Musikhauskomplexes, der mehr als 330 000 Euro kostet, selbst bezahlen.

Die Stadt Geldern sicherte im Gegenzug zu, das "Haus der Musik" mit 46 000 Euro zu bezuschussen. Tatsächlich hätten die Vereine gemeinsam also nur 54 000 Euro aufbringen müssen. Fiele der Zuschuss weg, wären es 100 000 Euro. Gelderns Rat wird am Donnerstag darüber entscheiden.

(RP/jul)
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