Veranstaltung in Geldern Alte Gewichte und Maße im Rampenlicht

Geldern · Das Herbsttreffen des Vereins für Metrologie in Geldern führt in längst vergangene Zeiten.

 Ein etwa 300 Jahre altes Einsatzgewicht aus Nürnberg. Geräte zum Abmessen aus alter Zeit sind in Geldern zu sehen.

Ein etwa 300 Jahre altes Einsatzgewicht aus Nürnberg. Geräte zum Abmessen aus alter Zeit sind in Geldern zu sehen.

Foto: Verein

Die heutigen Maße und Gewichte dürften allen klar sein. Entfernungen werden in Millimetern, Metern und Kilometern gemessen. Geht es um das Wiegen, kommen Gramm, Pfund und Kilogramm zur Geltung. Doch es gab Zeiten, da die Menschen ganz andere Maßstäbe anlegten. Da wurde nach Klafter und Elle bezahlt. Eine Meile war, je nach Landstrich, unterschiedlich lang.

Es gibt Experten, die sich mit Leidenschaft den Längen- und Gewichtseinheiten längst vergangener Zeiten widmen. Viele von ihnen sind Mitglied im Verein für Metrologie. Dieser Verein „Maß & Gewicht“ hält sein Herbsttreffen in Geldern ab. Er trifft sich noch bis zum 6. Oktober im Hotel Seepark.

 Dieses alte Kornmaß stammt aus dem Piemont.

Dieses alte Kornmaß stammt aus dem Piemont.

Foto: Verein

Der Verein mit rund 300 Mitgliedern, überwiegend aus Deutschland, aber auch einer Reihe weiterer europäischer und außereuropäischer Länder, versammelt Sammler alter Maße und Gewichte sowie Menschen, die sich mit alter Metrologie beschäftigen, der Lehre und Wissenschaft vom Messen, von den Maßsystemen und deren Einheiten. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt des Interesses sowohl bei den gesammelten Objekten als auch bei der Metrologie auf der Zeit vor der Einführung des metrischen Systems (in Deutschland 1871).

Historisch rückwärts sind den Objekten von Interesse im Grunde keine Grenzen gesetzt, die Einführung systematischer Maße und Gewichte geht weit in die Vergangenheit zurück bis tief in die Zeit von Ur und Ägypten. Dabei können die Schwerpunkte des Sammelns höchst unterschiedlicher Natur sein, neben Sammlern alter Ellen und Kornmaße finden sich solche antiker Einsatzgewichte und von sogenannten Goldwaagenkästen, die in der Vergangenheit wichtig waren, um die Gültigkeit umlaufender Goldmünzen kontrollieren zu können.

 Ein Münzwaagenkasten aus Köln aus dem Jahr 1691.

Ein Münzwaagenkasten aus Köln aus dem Jahr 1691.

Foto: Verein

„Wir haben die Veranstaltung nach Geldern geholt, unter anderem weil dies auch für die niederländischen und belgischen Sammlerfreunde eine gut erreichbare Region ist“, erklärt dazu der Organisator des Treffens, Dr. Ludwig Ramacher aus Wachtendonk, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. „Es gibt mir zudem die Möglichkeit, den Menschen zu zeigen, wie schön der Niederrhein und seine Orte sind. Ausflüge zum Römerpark in Xanten und eine Stadtführung in Straelen sind für die Teilnehmer organisiert.“

Zwei Veranstaltungen des Vereins sind auch öffentlich zugänglich. Das ist zum einen am Samstag, 5. Oktober, von 9.30 bis 12 Uhr die Tischbörse im Saal Gelderland des Hotels Seepark, bei der eine vielfältige Auswahl von Maßen und Gewichten zum Verkauf angeboten wird. Und zum anderen von 16.15 bis 17.30 Uhr eine Reihe von vier Vorträgen, die sich mit mittelalterlichen Einsatzgewichten, Gewichten aus Riga, Medizinalgewichten und Maßen und Gewichten des Gelderlandes beschäftigen.

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