Straelen Unverdrossen feiern Heronger ins neue Jahr

Straelen · Auch wenn die Bürgerhalle noch nicht fertig ist: Die Silvesterparty war ein Erfolg. Gesellige Vereine fordern Unterstützung durch Verwaltung.

 Die Band "Saturn" sorgte bei der Heronger Silvesterparty bis zum frühen Morgen für die passende Musik.

Die Band "Saturn" sorgte bei der Heronger Silvesterparty bis zum frühen Morgen für die passende Musik.

Foto: Jürgen Venn

Mit staunenden Blicken und offenen Mündern betraten die Gäste der Silvesterparty gegen 19 Uhr die neue Bürgerhalle in Herongen. Die wenigsten hatten zuvor das fast fertige Gebäude von innen betrachten können. An diesem Abend glich die Halle aber nicht mehr, wie in den vielen Monaten vorher, einer Baustelle, sondern einem Ballsaal. An Stehtischen und auf den Sitzplätzen amüsierten sich die Heronger und auswärtige Gäste prächtig. Rund 500 Menschen feierten ins neue Jahr hinein. André Hörkens war aus Viersen gekommen: "Neben der Kirmes war es wohl die größte Heronger Feier in diesem Jahr, und ich freue mich, hier zu sein. Die Menschen sind offen und freundlich."

 Zwar liegt der richtige Hallenboden noch nicht, doch es gab eine ausreichende Tanzfläche.

Zwar liegt der richtige Hallenboden noch nicht, doch es gab eine ausreichende Tanzfläche.

Foto: Venn, J. (jven)

So gut wie alle Karten waren vergriffen, die Organisatoren freuten sich über eine prall gefüllte Halle. Sie sahen ihre Mühen belohnt. Die Premierenfeier in der Bürgerhalle war ein voller Erfolg. "Bereits im Februar nach Karneval stellte sich neben den sonstigen Ausschüssen der Halle ein Planungskomitee auf. Denn uns war klar: Die Eigenleistung, die für den Erhalt der Halle erwirtschaftet werden muss, müssen wir beispielsweise durch solche Veranstaltungen einbringen", erklärte Herongens Ortsvorsteherin und Vorsitzende der Geselligen Vereine, Annemarie Fleuth. Die Silvesterparty war die erste Möglichkeit zum Erwirtschaften für die Folgekosten, die auf den Hallenbetreiber, die Geselligen Vereine Herongen, zukommen.

Jung und Alt hatten sich für die Planung gefunden. Eileen Pellender, Sandra Fleuth und Petra Metzen zeigten vollen Körpereinsatz und verbrachten unzählige Stunden in der Bürgerhalle, damit einer perfekten Feier nichts mehr im Wege stand. Hauptorganisator Thorsten Fischer wurde von Günter Janssen, Lothar Paland und Wilfried Cox unterstützt. Sicherheitspläne mussten erstellt, Caterer, eine Band und Kellner organisiert werden – und im Endeffekt auch ein Toilettenwagen. "Ende des Sommers war klar: Wir werden mit der Halle bis Silvester nicht fertig", berichtete Fleuth. "Und das liegt keinesfalls an der Tüchtigkeit und dem Engagement unserer zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Auch diese können nur in ihrer Freizeit in der Halle helfen."

Wie berichtet, hatten die Geselligen Vereine in einem offenen Brief die während der letzten Straelener Ratssitzung 2012 geäußerte Kritik an ihrem Finanzgebaren als inakzeptabel und nicht korrekt zurückgewiesen. Zu den in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehenden, freiwillig agierenden Fachleuten gebe es keine kostenneutralen Alternativen. In der aktuellen Situation wollen die Geselligen Vereine nicht länger allein die Verantwortung für weitere Ausgaben und Aufträge übernehmen. Sie fordern die Unterstützung durch die Straelener Stadtverwaltung ein.

Dass die Halle, die später auch als Sporthalle für den Sportverein genutzt werden soll, noch keinen Boden hat, tat der Feier keinen Abbruch. Die meisten merkten es nicht einmal. "Zudem sind die Sanitäranlagen noch nicht eingerichtet", sagte die Ortsvorsteherin. Dennoch war schnell klar: Diese kleinen Hindernisse lassen sich überwinden.

Roland Pellender ist Mitglied im Tambourcorps Herongen und war ebenfalls Gast der Silvesterparty: "Ich war zunächst nicht für den Bau der Bürgerhalle, doch viele Vereine brauchten diese. Nun unterstütze ich natürlich auch, wo es geht, beispielsweise durch die Silvesterparty. Leider gab es noch in der Vorwoche Diskussionen über die Arbeit der Helfer. Viele fühlten sich vor den Kopf gestoßen. Ein solches Verhalten finde ich schade."

(fm)
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