Unfallserie im Gelderland Autofahrer aus Kevelaer verunglückt tödlich bei Unfall auf der B9

Update | Gelderland · Mit einem weiteren Todesopfer ging am Freitag eine Woche zu Ende, die auch aus Sicht der Polizei „erschreckend“ war. Es gab drei Tote und zwei Schwerverletzte bei fünf Unfällen im Gelderland innerhalb weniger Tage.

B9 in Geldern: 32 Jahre alter Mann aus Kevelaer tödlich verunglückt
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32 Jahre alter Mann aus Kevelaer tödlich verunglückt

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Foto: Norbert Prümen

Als die Polizei die Statistik für den Pressetermin am Donnerstag zum Aufstellen der weißen Kreuze zusammenstellte, waren dort vier Todesopfer in 2022 notiert. Am Tag des Aufstellens kam dann ein weiteres dazu, und einen weiteren Tag später sind im Kreis Kleve bereits sechs Tote zu beklagen. „Diese Entwicklung ist erschreckend“, sagt Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Am Freitag kam ein junger Mann aus Kevelaer bei einem Unfall auf der B9 ums Leben.

Nach Angaben der Polizei wollte ein 35-jähriger Mann aus Moers mit seinem Kleintransporter in Höhe im Schwarzbruch nach links abbiegen und bremste. Dadurch staute sich der Verkehr. In dem Moment kam von hinten ein 32-jähriger Mann aus Kevelaer und überholte mit seinem Hyundai die Autokolonne. Er übersah offenbar, dass der andere Wagen abbiegen wollte und rammte den Kleintransporter. Der Hyundai wurde durch die Wucht gegen einen Straßenbaum geschleudert. Für den jungen Mann aus Kevelaer kam jede Hilfe zu spät, er starb noch an der Unfallstelle.

Der Fahrer des Kleintransporters wurde schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Zur Rekonstruktion des Unfallherganges wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Für die Dauer der Unfallaufnahme sperrten Einsatzkräfte die Bundesstraße 9 zwischen Velder Dyck und Lüllinger Straße. Der Opferschutz kümmerte sich um die Betreuung der Angehörigen.

Der tödliche Unfall stand am Ende einer Woche, die auch für erfahrene Polizeibeamte eine ungewöhnlich heftige war. Gleich mehrere schwere Unglücke gab es. Alle ereigneten sich im Südkreis. Zunächst war am Ostermontag ein 90-jähriger E-Bike-Fahrer ohne Fremdverschulden unglücklich in Kengen mit seinem Rad gestürzt. Der Mann wurde schwer verletzt in die Klinik gebracht, er starb einige Tage später an seinen Verletzungen.

Am Dienstag war ein 61-jähriger Motorradfahrer schwer verletzt worden. Er war in Walbeck auf einen vorausfahrenden Wagen aufgefahren und stürzte.

Richtig heftig wurde es dann am Donnerstag, als es zwei Unfälle innerhalb kurzer Zeit gab. Dabei waren zwei Personen lebensgefährlich verletzt worden.

Der erste Vorfall ereignete sich gegen 16.15 Uhr in Nieukerk auf der Straße Neesendyck, die zwischen Winternam und Straelen verläuft, in Höhe der Einmündung Nierskensweg. Eine 19-jährige Frau aus Büren war auf der Straße nach Angaben der Polizei mit ihrem Motorrad in Richtung Kerken unterwegs, als plötzlich eine 67-jährige Frau aus Straelen mit ihrem Pedelec, aus dem Nierskensweg kommend, die Fahrbahn querte. Trotz einer Bremsung konnte die Motorradfahrerin einen Zusammenstoß mit dem Pedelec nicht verhindern. Die Radlerin wurde bei dem Unfall lebensgefährlich verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen.

Zwei Unfälle mit Motorrädern in Straelen und Kerken in 75 Minuten
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Zwei Unfälle mit Motorrädern in Straelen und Kerken in 75 Minuten

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Foto: Norbert Prümen

Ihr Ehemann, der den Unfall miterlebte, wurde durch den Opferschutz der Kreispolizei Kleve betreut. Die Motorradfahrerin erlitt leichte Verletzungen und wurde vorsorglich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Den zweiten Unfall gab es nur knapp zwei Kilometer entfernt um etwa 17.30 Uhr in Straelen auf der Wachtendonker Straße. Nach ersten Erkenntnissen war ein 91-jähriger Mann aus Straelen mit seinem Mercedes die L361 in Richtung Straelen gefahren. Als er hinter einer Kurve einen vor ihm fahrenden Pkw überholte, kollidierte der Mercedes laut Polizei mit dem entgegenkommenden Motorrad eines 69-jährigen Duisburgers. Der Biker stürzte mit seinem Motorrad und erlitt schwerste Verletzungen. Ein Rettungshubschrauber brachte den Mann in eine Spezialklinik. Zwei Tage später erlag der Mann seinen schweren Verletzungen.

Der 91-Jährige verlor durch die Kollision die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam nach links von der Fahrbahn ab und im Straßengraben zum Stehen. Der Straelener und seine 88-jährige Beifahrerin blieben unverletzt, standen jedoch deutlich unter dem Eindruck des Geschehens.

In beiden Fällen hat die Polizei Sachverständige eingesetzt, um den Unfallhergang zu klären. Die Straßen waren für die Zeit der Unfallaufnahme jeweils gesperrt.

Für die Häufung der schweren Unfälle in kurzer Zeit im Gelderland hat die Polizei auf Anhieb keine Erklärung. „Wir haben mit den Kollegen über mögliche Gründe gesprochen, aber solche Vorfälle machen uns rat- und sprachlos“, sagt Manuela Schmickler. Vor allem, weil es eigentlich in den vergangenen Jahren gelungen war, durch diverse Maßnahmen die Zahl der schweren Unfälle zu senken.

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