Geldern Umzug des Berufskollegs jetzt perfekt

Geldern · Nägel mit Köpfen: Nach dem Kreistag votiert nun auch der Gelderner Rat für den Neubau der Schule im Nierspark. Wie es am Ostwall weitergeht, ist dagegen offen. Stadt hat als künftiger Eigentümer aber Mitsprache bei der Weiternutzung.

 Das Bild zeigt das Gelderner Berufskolleg am Ostwall. Wie das Gebäude in Zukunft genutzt werden soll, ist noch völlig offen. Die Schule jedenfalls zieht in den Nierspark.

Das Bild zeigt das Gelderner Berufskolleg am Ostwall. Wie das Gebäude in Zukunft genutzt werden soll, ist noch völlig offen. Die Schule jedenfalls zieht in den Nierspark.

Foto: Klaus Dieker

Der Beschluss war einstimmig: Geschlossen votierte der Gelderner Rat jetzt für den Neubau des Berufskollegs im Nierspark. Damit ist das Ende der ehemaligen Berufsschule am Ostwall besiegelt. 2014, spätestens 2015 werden angehende Kaufleute oder Handwerker also in einem neuen Gebäude an Bahnhof, Finanzamt und Polizei lernen.

26,2 Millionen Euro lässt sich der Kreis Kleve dieses Projekt kosten. Damit werden circa neun Millionen Euro mehr investiert als ursprünglich veranschlagt. Denn anfangs hatte die Kreisverwaltung eine Sanierung des Gebäudes am Ostwall in Betracht gezogen. Doch vor wenigen Monaten fand dann nach Abstimmung mit dem Gelderner Rathaus ein Umdenken in der Kreisverwaltung statt.

Pädagogische Herausforderungen wie die Inklusion (gemeinsames Lernen) könnten so besser gemeistert werden, hieß es in einer entsprechenden Verwaltungsvorlage für den Kreistag. Energetisch entspreche das neue Gebäude den modernsten Anforderungen. Und auch die Tatsache, dass der laufende Schulbetrieb bei einem Neubau monatelang eben nicht beeinträchtigt wird, spielt eine Rolle.

Finanziell wird der Grundstückstausch zwischen Kreis und Stadt Geldern so gut wie keine Auswirkungen haben. Darauf haben sich beide Parteien geeinigt. Allerdings müssen noch Gespräche mit der Innung geführt werden. Die hatte nämlich damals die Dachdeckerhalle am Ostwall gebaut. "Dazu wird es sicherlich noch Gespräche geben.

Allerdings halte ich diese Konstellation nicht für unlösbar", erklärt dazu Ulrich Janssen, ohne in Details zu gehen. Gelderns Bürgermeister ist froh, dass Verwaltung und Politik nach dem anstehenden Grundstückstausch "die Finger drauf haben", wie Janssen es ausdrückt. Will heißen: Wenn die 40 000 Quadratmeter im Nierspark erst an den Kreis und die wertvolleren, innerstädtischen 20 000 Quadratmeter am Ostwall an Geldern gefallen sind, sprechen Verwaltung und Politik ein gehöriges Wörtchen bei der Neugestaltung der ehemaligen Fläche des Berufskollegs mit.

Denn dann verkauft die Stadt nur dann, wenn sie mit einem möglichen Projekt dort einverstanden ist. "Und für diese Fläche dürfte es sicherlich eine Menge Interessenten geben", ist sich der Bürgermeister sicher. Und eines steht laut Bürgermeister ebenfalls schon fest: Eilig mit der Vermarktung der 20 000 Quadratmeter, ob komplett oder in Parzellen, dürfte es beim neuen Eigentümer niemand haben.

Natürlich kursieren längst Gerüchte durch die Stadt, wie denn dort zu verfahren sei. Da könnte es Bauherren und Investoren geben, die hier gerne eine Senioreneinrichtung sehen möchten. Vom Wohnen für junge Menschen oder Singles war schon die Rede. Auch eine kombinierte Wohn- und Geschäftsbebauung ist sicherlich denkbar. Wobei sich Gelderns Politik einig sein wird, dass das wunderschöne Refektorium quasi Bestandsschutz erhalten müsste. Auch Teile der dann ehemaligen Schule, vor allem die älteren Bereiche, könnten architektonisch für den Erhalt interessant sein.

Sagen zumindest Fachleute.

(RP/rl)
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