Straelen Umweltministerin zu Gast im Gartenbau

Straelen · Barbara Hendricks besuchte zwei Gartenbauunternehmen der Region. Bei Kisters in Walbeck ging es um die Gründüngung in Spargelfeldern. Bei Cox stand die Kräuterkollektion "Schnauze voll" im Blickpunkt.

 Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks beim Besuch bei Gebrüder Cox GmbH in Herongen. Hier zeigt Alexander Cox (3. v. r.) seine Kräuterkollektion "Schnauze voll".

Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks beim Besuch bei Gebrüder Cox GmbH in Herongen. Hier zeigt Alexander Cox (3. v. r.) seine Kräuterkollektion "Schnauze voll".

Foto: Seybert

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist schon lange genug Abgeordnete im Kreis Kleve, um die Gartenbaubetriebe in der Region zu kennen und wohl zum größten Teil auch besucht zu haben. Und doch gibt es immer wieder neue Ideen zu entdecken, die ihr besonders auch aus Sicht der Umweltministerin Freude bereiten. Bei Familie Kisters in Walbeck ging es um die Gründüngung in Spargelfeldern, bei der Gebrüder Cox GmbH in Herongen erkundigte sie sich nach allen Details des neuen Konzeptes für Kräuterpflanzen für den Supermarkt, die ganz ohne Plastik auskommen.

Unter dem Motto "Schnauze voll" bietet Cox eine Auswahl beliebter Kräuter aus Gärtnereien, die gemäß EU-BIONorm zertifiziert sind, in einem Topf aus Frischpapierfaser und gemahlenem Naturgras an. Die Tüte ist aus nassfestem Papier ohne Zusatz oder synthetische Beschichtungen. Und auch der Träger für mehrere Pflanzen ist natürlich aus Pappe.

Alex Cox erläuterte der Politikerin aus Kleve das Konzept, berichtete von der Zufriedenheit der ersten Kunden und dem Preis, den das Familienunternehmen schon für das Marketingkonzept gewonnen hat. Er verschwieg aber nicht, dass es nun darum geht, weitere Kunden dafür zu gewinnen. Denn preislich können die plastikfreien Kräuterpflanzen nicht mit den Standardprodukten konkurrieren, der Käufer muss tiefer in die Tasche greifen. Dass es Konsumenten gibt, die sich von diesem Konzept angesprochen fühlen und dann auch durchaus mehr bezahlen - davon zeigte sich die Ministerin überzeugt.

Hans-Gerd Cox gab als ehrgeiziges Ziel aus, demnächst 500.000 Töpfe im Jahr an den Mann zu bringen. Bis jetzt sind es etwa 100.000 Stück, die in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften verkauft werden. Die Pflanzen stammen übrigens weitgehend aus Lüllingen, wo Vater Johannes Cox sie produziert. Nur Rosmarin, den bekomme man (noch) aus Italien. Ziel sei aber auch in diesem Fall, in Zukunft eine deutsche Produktion, die den hohen Anforderungen an Geschmack und Qualität genügt, hinzubekommen. Familie Cox ließ keinen Zweifel daran, dass sie optimistisch ist, mit "Schnauze voll" ihren Anteil auf dem Wachstumsmarkt Kräuter erobern zu können.

Beim Rundgang durch das große Firmengebäude fragte Otto Weber von der Straelener SPD nach, wie zufrieden man nach dem Umzug nach Herongen ist. Hans-Gerd Cox berichtete von vier schweren Jahren. "Nun sind wir aber froh, hier zu sein". Nach der Abkehr vom Abholmarkt sei das Konzept mit der Belieferung von Gartenbaucentern und Baumarktketten erfolgreich.

Vor dem Besuch in Herongen war Barbara Hendricks beim Familienunternehmen Kisters in Walbeck zu Gast. Stephan Kisters stellte ihr eine neue Methode der Gründüngung vor. Klee und Gras in einer besonderen Mischung werden im Juli untergepflügt. Noch wird erprobt, welche Saatmischung am besten geeignet ist. Erste Erfahrungen zeigten, dass die Bodenbeschaffenheit besser wird. Ein Ergebnis, dass die Ministerin gern hört. Begeistern ließ sie sich aber auch von den Blaubeeren, die jetzt bei Kisters im Angebot sind.

Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version des Textes hieß es, dass Familie Kisters mit "Schnauze voll" auf Anteile auf dem wachsenden Kräutermarkt erobern will, statt Familie Cox. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

(RP)
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