Ziel ist ein schön angelegter Rundwanderweg Statt Bürgerwald bald „Bienenzauber“ auf Sevelens Friedhof

Sevelen · Die CDU wollte auf der freien Fläche einst viele Bäume pflanzen, die WGI eine Streuobstwiese. Nun gibt es einen Kompromiss. Das Konzept wurde im Rat vorgestellt.

 Himbeersträucher sind die Idee der WGI, sicher ist, dass es Obstbäume auf der entwidmeten Fläche auf Sevelens Friedhof geben wird.

Himbeersträucher sind die Idee der WGI, sicher ist, dass es Obstbäume auf der entwidmeten Fläche auf Sevelens Friedhof geben wird.

Foto: Theresa Demski

Himbeeren oder nicht Himbeeren? Das war eine der Fragen, über die im Issumer Rat heiß diskutiert wurde. Der Hintergrund: Ein Teil der Friedhofsfläche an der Nieukerker Straße in Sevelen wurde entwidmet. Weil immer mehr Menschen Urnengräber bevorzugen, ist Platz übrig, der nun neu gestaltet werden soll. Der Vorschlag der CDU lautete damals: ein Bürgerwald. Auf der Fläche ließen sich aber nicht ganz so viele Bäume anpflanzen. Von  der WGI kam der Vorschlag einer Streuobstwiese mit möglichst alten Obstsorten.

Geeinigt hat man sich auf eine parkähnliche Anlage. „Naturpark Bienenzauber“ lautet der aktuelle Arbeitstitel. Markus Weyers, Bauhofleiter bei der Gemeinde Issum, legte nun die detaillierte Planung vor. Der Wählergemeinschaft Issum/Sevelen (WGI) fehlten darin die Himbeersträucher. „Es gibt doch nichts Schöneres als frische Himbeeren vom Wegesrand zu pflücken“, sagt Robert Hein von der WGI. Thomas Schwolow von der Issumer Verwaltung argumentiert, dass Beerenobst auch immer Faulobst produziere, wenn es nicht rechtzeitig gepflückt wird und zu Boden fällt. Das wiederum ziehe Tiere an, die man nicht unbedingt auf dem Friedhof als öffentliche Fläche haben möchte, Mäuse und Wespen etwa. Hein kontert, dass die Gefahr von Bienenschwärmen, die Besucher belästigen eher zu vernachlässigen sei, weil das im Großen und Ganzen nicht vorkomme. Bürgermeister Clemens Brüx stellt klar, dass die Gemeinde mit Garten- und Landschaftsbaumeister Markus Weyers einen Fachmann in den eigenen Reihen habe. „Auch die WGI hat Leute, die sich auskennen“, sagt er. Aber wie jeder seine Lieblingsfarbe habe, so gibt es auch unterschiedliche Lieblingspflanzen. „Kein Hott und Hü“, mahnt er aber. „Wir können kräftig hin- und herstreiten“, aber am Ende habe Weyers auch den Aufwand der Nacharbeiten im Kopf, die Pflegearbeiten, da muss ein Kompromiss gefunden werden. Andrea Preuß von den Grünen wollte nur wissen, ob Hermann-Josef Windeln vom Nabu bei den Planungen mit ins Boot geholt wurde. Dazu gab es ein Ja der Verwaltung. Die CDU spannte den Bogen noch etwas weiter. Fraktionsvorsitzender Gerd Stenmans stellte in Aussicht, dass der Park am Ende in einen Rundwanderweg eingebunden werden soll, der weitergeht Richtung Bahndamm. Am Ende war die Abstimmung einstimmig für den vorgelegten Plan der Verwaltung zur Umwandlung der entwidmeten Friedhofsfläche in einen Naturpark.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort