Umbau am Refektorium Ein neues Schmuckkästchen für Geldern

Geldern · Das Refektorium am Ostwall zählt zu den historischen Besonderheiten der Stadt. Gastronom Daniel Thomas möchte nach dem Umbau im Herbst die ersten Gäste empfangen. Auch eine Reihe kultureller Veranstaltungen sind geplant.

 Das Refektorium nimmt Gestalt an: Gelderns Kulturamtsleiter Rainer Niersmann, Planer Clemens Scholten, Gastronom Daniel Thomas und Markus Sommer vom Hochbauamt (v.l.) sind mit dem Fortschritt der Umbauarbeiten sehr zufrieden.

Das Refektorium nimmt Gestalt an: Gelderns Kulturamtsleiter Rainer Niersmann, Planer Clemens Scholten, Gastronom Daniel Thomas und Markus Sommer vom Hochbauamt (v.l.) sind mit dem Fortschritt der Umbauarbeiten sehr zufrieden.

Foto: Stadt Geldern

Wer den alten Speisesaal im Refektorium am Gelderner Ostwall betritt, kann sich schon gut vorstellen, dass hier künftig Künstler auftreten oder Gesellschaften bewirtet werden. Noch sind die Umbauarbeiten zwar in vollem Gange. Doch das Ende ist in Sicht. Wenn alles klappt, sollen im Herbst schon die ersten Gäste vom Gelderner Gastronomen Daniel Thomas im gleichnamigen Restaurant empfangen werden. 144 Sitzplätze oder knapp 200 Stehplätze soll das umgebaute Refektorium künftig bieten.

Rainer Niersmann, Leiter des Tourismus- und Kulturbüros der Stadt Geldern, ist in Zukunft für die kulturelle Nutzung des historischen Gebäudes zuständig und zeigt sich mit dem Fortschritt der Arbeiten zufrieden „Mit dem umgebauten Refektorium erhält Geldern eine moderne Veranstaltungsstätte, die das kulturelle Angebot in der Stadt extrem bereichern wird. Trotz des Umbaus hat das Refektorium seinen historischen und ursprünglichen Charme behalten“, sagt er.

Im Januar dieses Jahres hat der Umbau des früheren Speisesaals begonnen. Dabei handelt es sich um den einzigen noch erhaltenen Teil des Klosters Nazareth, das zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Geldern gegründet worden war. Zuletzt war das Refektorium Teil des früheren Berufskollegs am Ostwall. Die Modernisierung kostet rund 200.000 Euro.

Und so ist der Stand der Dinge: Die Fliesenarbeiten sind bereits abgeschlossen, die Wände frisch gestrichen. Die Fensterbacken wurden mit dem Sandstrahler bearbeitet und erneuert, damit die neuen Fenster – mit alten Elementen – eingesetzt werden können. Im ersten Geschoss entsteht derzeit noch eine kleine Teeküche. Eine neue Toilette für Menschen mit Behinderungen wird direkt am Foyer im Erdgeschoss errichtet. Auch über eine Klimaanlage verfügt das umgebaute Refektorium, ebenso ist eine Fußbodenheizung installiert worden. Erhalten bleiben auch die alten Gitter der Boden-Heizschächte, die lediglich noch einmal neu gestrichen werden müssen. Auch die alte Tür des neuen Veranstaltungs- und Speisesaals bleibt samt Türblättern erhalten, ebenso die denkmalgeschützte Eingangstür des Refektoriums. Vor dem Haupteingang soll noch eine beleuchtete Stele aufgestellt werden.

Gekocht wird im Refektorium übrigens nicht. Aber direkt daneben. Am Parkplatz des alten Finanzamtes wird Daniel Thomas seine mobile Küche aufbauen, wo er die Speisen frisch zubereiten wird. Über den Seiteneingang kommt das Essen dann ins Innere des Refektoriums. Auch Gelderner Vereine können das historische Gebäude künftig für Veranstaltungen und Sitzungen nutzen. Der Plan: Von Montag bis Donnerstag soll das neue Schmuckkästchen der Stadt Geldern Vereinen oder beispielsweise auch Künstler-Stammtischen dienen. Am Wochenende sind die Räumlichkeiten dann für den Gastronomiebetrieb bestimmt.

Mit Hilfe eines Türchip-Systems gelangen Besucher ins Gebäude. Die Chips sollen so programmiert werden, dass die Türen für den Zeitraum der Nutzung geöffnet werden können. Welche Gebühr die Vereine für die Nutzung des Gebäudes zahlen müssen, wird noch festgelegt.

Falls die Corona-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht, hat Gastronom Thomas für dieses Jahr noch zwölf Veranstaltungen in der Planung, beispielsweise an Silvester einen Menü-Abend von 17 bis 22 Uhr. Auch Kulturamtsleiter Rainer Niersmann hat einiges vor: „Wenn alles klappt, zählt das Refektorium zu den Schauplätzen für den Theaterspaziergang am 19. September.“

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