Neues Stück der Theaterwerkstatt Haus Freudenberg Klaviatur der Emotionen

Geldern · Die Theaterwerkstatt Haus Freudenberg hat sich „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht vorgeknöpft. Am Samstag feiert das inklusive Theaterstück Premiere in Geldern. Auch in Kevelaer wird es Aufführungen geben.

 Das Ensemble der Theaterwerkstatt ist startklar. Am Samstag ist die Premiere der „Dreigroschenoper“ nach Bertolt Brecht.

Das Ensemble der Theaterwerkstatt ist startklar. Am Samstag ist die Premiere der „Dreigroschenoper“ nach Bertolt Brecht.

Foto: Freudenberg

Wann wurden Sie das letzte Mal emotional so richtig gepackt? Auf gleich mehreren Ebenen? Das ist doch bestimmt schon zwei Jahre her, oder? Denn so lange konnten die Schauspieler der Theaterwerkstatt Haus Freudenberg nicht mehr das tun, wofür sie alle brennen: das Publikum zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen, zu Tränen rühren und immer wieder in Staunen versetzten.

Hinzu kommt eine Liveband, die den vielen Emotionen musikalisch immer noch eine Oktave oben drauf setzt. Das alles können die Zuschauer nun wieder erleben, wenn sie zur Premiere des neuen Stücks der Theaterwerkstatt am Samstag, 14. Mai, in die Aula der Liebfrauenschule in Geldern kommen. Ab 19 Uhr geht es los. Gezeigt wird das Stück „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht. Inhaltlich dreht sich alles um Erpressung, Konkurrenz, Verbrechen, eine heimliche Hochzeit, das „horizontale Gewerbe“, die Pest, Blut und Mitleid. Diese „Dreigroschenoper“ wird in einer eigenen Interpretation auf die Bühne gebracht. Was daran das Besondere ist? Gabi Mitgeler deutet es so: „Weil ich so sein kann, wie ich wirklich bin.“ Für sie sei es Motivation und Bereicherung gleichermaßen, wenn sie als „Miss Peachum“ bei der „Dreigroschenoper“ mitspielen kann.

Wie man sich das Stück vorstellen darf? London im 18. Jahrhundert und die beiden Gauner Macheath und Peachum mittendrin. „Es wird spannend, außergewöhnlich und sehr besonders“, verspricht Regisseurin Anna Zimmermann-Hacks über das abgewandelte Stück des Dramatikers Bertolt Brecht. Sie hat es – wieder einmal – geschafft, die Menschen an sich und an ihr Herzensprojekt Theaterwerkstatt zu binden. Ihr Ziel, hochwertiges Theater mit inklusivem Charakter aufzuführen, wird gewiss auch dieses Mal aufgehen: eben diese Mischung aus maßgeschneiderten Kostümen, Live-Musik, einer passgenauen Rollenverteilung und hochmotivierten Teilnehmern ist die DNA der Theaterwerkstatt.

„Die Theaterwerkstatt“ zieht Menschen in ihren Bann. Ob als Teilnehmer auf, vor oder hinter der Bühne oder als Zuschauer – ihre Aufführungen sind eine große Bereicherung für alle“, sagt Barbara Stephan, Geschäftsführerin der Haus Freudenberg GmbH.

Das Ensemble besteht aus 80 Teilnehmern sowie den hauseigenen Bandmittgliedern. Sie alle können den Startschuss am Wochenende kaum noch erwarten: „Wir sind sehr froh und dankbar, dass es nach zwei Jahren Corona-Pause nun endlich wieder Aufführungen geben wird“, spricht Anna Zimmermann-Hacks allen Beteiligten aus der Seele. Mit viel Geduld und Aufmerksamkeit und unter coronabedingten Einschränkungen fanden die Proben statt. Die Truppe ist hoch motiviert und bis zur letzten Probe geben die Schauspieler noch einmal alles. Wer dieses Erlebnis auch spüren, sehen und hören möchte, kann sich noch eine Karte für eine der Aufführungen kaufen.

Nun gibt es in diesem Jahr eine zusätzliche Premiere: „Wir werden unsere Aufführung beim 1. Inklusiven Amateurtheatertreffen NRW Ende Mai in Oberhausen präsentieren dürfen“, sagt Anna Zimmermann-Hacks, „was für uns eine große Ehre bedeutet. Wir sind schon jetzt sehr gespannt darauf.“

Das 1. Inklusive Amateurtheatertreffen NRW wird in diesem Jahr ausgerichtet von der Lebenshilfe Oberhausen in Kooperation mit dem Theater der Stadt. Gefördert wird das Projekt von der Aktion Mensch.

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