Arbeitskreis Sicheres Radfahren Metropole Paris als Vorbild für fahrradfreundliches Issum

Issum · In der französischen Hauptstadt gilt innerorts Tempo 30 – und zwar überall. Laut ersten Beratungen eines neuen Arbeitskreises soll das auch in Issum demnächst gelten. Bürger sollen zudem Verbesserungsvorschläge für Radfahrer einreichen.

 Tempo 30 innerorts und Piktogramme auf dem hügeligen Angebotsradweg der Weseler Straße entfernen lauten zwei Forderungen des neu gegründeten Arbeitskreises „Sicheres Radfahren in Issum“.

Tempo 30 innerorts und Piktogramme auf dem hügeligen Angebotsradweg der Weseler Straße entfernen lauten zwei Forderungen des neu gegründeten Arbeitskreises „Sicheres Radfahren in Issum“.

Foto: Bianca Mokwa

Die Weltstadt Paris als Vorbild für das Altbierdorf Issum? Warum nicht. Eckehard Scheurer ist überzeugt, das die aktuelle Landes-, Bundes-, wenn nicht sogar EU-Politik dem neuen Arbeitskreis „Sicheres Radfahren in Issum“ in die Karten spielt. Scheurer berichtet vom ersten Treffen des Arbeitskreises, der fraktionsübergreifend Lokalpolitiker und Verwaltung an einen Tisch holte. Gemeinsam mit dem Experten Eckehard Lüdke vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) stellte er Verbesserungsvorschläge vor. Die Hauptforderung bestehe darin, überall 30er Zonen in Issum, Sevelen und Oermten einzurichten, innerorts, nicht die Verbindungsstraßen, so Scheurer. Paris hat Tempo 30 vor Kurzem großflächig eingerichtet. Der Fahrrad-Boom kam mit dem Corona-Ausbruch. Der Umstieg aufs Rad war für viele die sichere Variante zur Arbeit zu kommen anstatt in die voll besetzte Métro zu steigen. In der französischen Hauptstadt entstanden Pop-up-Radwege, die nun dauerhaft bleiben sollen.

Die Radwege in Issum wurden genau unter die Lupe genommen. „Die Piktogramme auf den Angebotsradwegen auf der Weseler Straße in Issum müssen weg“, ist Scheurer sich mit Lüdke einig. Der Grund: Der Radweg ist einerseits nicht verpflichtend, es ist ja nur ein „Angebot“, also eine Alternative, um nicht auf der Straße zu fahren. Allerdings sei es eine Alternative, die nicht zu empfehlen sei. Scheurer spricht von einer Hügellandschaft, weil Baumwurzeln den Radweg an vielen Stellen nach oben gedrückt haben. Verbesserungbedarf gebe es auch an vielen Querungen, etwa über die B 58 bei Lidl, der Aral, der Brauerei-Diebels-Straße, wer da auf die gegenüberliegende Seite möchte, muss schnell sein. Ähnlich ist es bei der Überquerung Hoerstgener Landstraße an der Ecke Huckstraße, wenn Radfahrer von Issum zum Koetherdyck fahren. Vor der Querung hat die Straße einen leichten Anstieg, die querenden Autos dürfen 100 Stundenkilometer fahren. „Wir wünschen uns eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf mindestens 70“, sagt Scheurer.

Mittels einer Umfrage sollen die Issumer Bürger Verbesserungsvorschläge einbringen. Dazu hat der Arbeitskreis einen Antrag an den Rat und die Verwaltung gestellt. Schon jetzt können Mängel über den Mängelmelder der Gemeinde Issum weitergegeben werden, sagt Thomas Schwolow von der Gemeinde Issum. Eine Verbesserung gibt es übrigens schon. Der Bordstein von der Kapellener Straße zum Mehrgenerationenspielplatz ist abgesenkt worden und kein Hindernis mehr.

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