Straelen Tecklenburg-Neubau: Gegner geben noch immer nicht auf

Straelen · Der Regen prasselt auf das Dach des Behelfspavillons, eisiger Wind weht von der Seite. Die umliegenden Marktbeschicker sind wenigstens halbwegs geschützt vor dem Wetter.

Margret Giesberts und ihre Mitstreiter von der Bürgerinitiative, die gegen den geplanten Tecklenburg-Neubau im Zentrum ist, haben es hingegen nicht gerade gemütlich auf dem Straelener Markt. Und doch ziehen sie durch, wofür sie dort stehen: Unterschriften sammeln gegen ein Neubau-Projekt, das eigentlich schon vom Rat der Stadt beschlossen ist.

"Dieser Großbau macht den Charakter des Marktes kaputt", wettert Margret Giesberts gegen das Vorhaben des Bauunternehmers Tecklenburg, an der Ecke Gelderner Straße/de-Cabanes-Straße ein Wohn- und Geschäftshaus zu bauen. In seiner letzten Sitzung im Dezember hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, das Planverfahren für den Bau vorzubereiten. Denn der Entwurf entspricht eigentlich nicht dem gültigen Bebauungsplan. Der Rat hat die Verwaltung beauftragt, das Planverfahren zu beginnen.

Doch mit diesem demokratischen Ratsbeschluss (nur eine Gegenstimme der Grünen) wollen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative nicht zufrieden geben. Sie sammeln Unterschriften gegen den Bau, bis zu 1000, so die Hoffnung von Rolf Amann, könnten es schon werden in den kommenden Wochen. Den Anfang machten sie am Donnerstag beim Markttag im Stadtzentrum. Bei widrigen Bedingungen sammelten sie rund 180 Unterstützer. "Der Straelener Stadtkern ist toll geplant, er hat einen ursprünglichen Charakter. So ein Gebäude würde das stören", findet Corinna Scholz aus Geldern, die sich spontan in die Listen eintrug.

Mit den Unterschriften wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative in erster Linie die Ratsmitglieder unter Druck setzen, ihre Entscheidung womöglich noch einmal zu überdenken. Sollte die Initiative sogar ein Bürgerbegehren starten, um einen Bürgerentscheid über den Plan zu erzwingen, bräuchte sie gut 1400 Unterschriften. Ein Bürgerentscheid mit der erforderlichen Mehrheit würde den Ratsbeschluss aufheben. Zuletzt war damit eine Bürgerinitiative in Essen erfolgreich. Sie verhinderte auf diese Weise den hunderte Millionen Euro teuren Umbau des Messegeländes.

(angr)
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