Straelen Tecklenburg baut Ostwall-Supermarkt

Straelen · Das Straelener Unternehmen hat vom Rat den Zuschlag erhalten. Mehrere Architekten sollen mit der Planung für den Neubau beauftragt werden. Die Stadtverwaltung weist Kritik wegen mangelnder Bürgerbeteiligung zurück.

Straelen: Tecklenburg baut Ostwall-Supermarkt
Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Der Bau des neuen Supermarkts am Straelener Ostwall wird ein Tecklenburg-Projekt. "Die Firma hat das höchste Gebot abgegeben und, wie alle anderen Bewerber, alle unsere Bedingungen erfüllt", teilte Baudezernent Harald Purath auf Anfrage im Nachgang zur nicht-öffentlichen Ratsentscheidung mit. Die Fertigstellung wird nach seiner Einschätzung im kommenden Jahr sein, denn es müssen unter anderem Fristen bei der Bauleitplanung beachtet werden.

"Wir haben einen Zeitplan im Kopf, aber es gibt noch viele Wenn und Aber", nahm Edgar Walter, Projektleiter bei Tecklenburg, Stellung. Unter anderem laufen Verhandlungen, welche Kette den neuen Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von rund 2000 Quadratmetern betreiben soll. Famila hat laut Purath abgesagt, und Real wollte mindestens 5000 Quadratmeter haben. Es gehe um Edeka oder Rewe, so Purath und Walter übereinstimmend.

 Wer erhält den Zuschlag auf dem Ostwall? Laut Stadtverwaltung und Bauunternehmen entscheidet sich das zwischen Edeka und Rewe.

Wer erhält den Zuschlag auf dem Ostwall? Laut Stadtverwaltung und Bauunternehmen entscheidet sich das zwischen Edeka und Rewe.

Foto: van Offern/radowski

Derjenige, der den Zuschlag bekommt, soll laut Tecklenburg-Projektleiter mehrere Architekten mit der Planung beauftragen. Es erfolgt also eine so genannte "Mehrfachbeauftragung". Dabei handelt es sich laut Baudezernent Purath um ein Verfahren ähnlich dem, das für den Wohn- und Geschäftshausneubau von Tecklenburg am Straelener Markt angewandt wurde. Das wird derzeit ebenso vorbereitet wie durch die Stadtverwaltung die Einziehung des Parkplatzes am Ostwall für das Vorhaben und der Kaufvertrag mit dem Meistbietenden. Purath: "Manches läuft parallel, um keine Zeit zu verlieren." Was nichts daran ändere, dass das Projekt erst 2017 abgeschlossen werden kann.

Bei der Mehrfachbeauftragung geht es zum einen um die Gestaltung des Gebäudes selber. Für den Supermarkt strebe man einen individuellen und schönen Baukörper an, betont Walter. Das könnte beispielsweise so aussehen wie der Rewe-Markt in St. Tönis, den Tecklenburg vor sieben Jahren errichtete, oder eine Edeka-Filiale in Krefeld, die das Unternehmen baute.

Ein Teil des Auftrags wird auch die Lösung der Parkplatzfrage sein. Die hat in den vergangenen Wochen für Unruhe in der Bevölkerung und bei der SPD gesorgt. Die Sozialdemokraten befürchten ein Park-Chaos, wenn die große Stellfläche am Ostwall wegfällt. Friedhofsbesucher sorgen sich, wo sie ihre Autos lassen sollen. Für die 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen 200 Stellplätze gebaut und nachgewiesen werden. "Für Friedhofsbesucher und Dauerparker werden wir in zumutbarer Entfernung eine Lösung finden", ist sich Baudezernent Purath sicher.

Unverständlich ist ihm die Kritik, die in den vergangenen Wochen an dem Supermarkt-Projekt laut wurde. So gab es in der jüngsten Ratssitzung Wortmeldungen von Bürgern, die sich nicht einbezogen fühlten. Auch die SPD-Fraktion hält die Informationspolitik für fragwürdig beziehungsweise nicht vorhanden. Purath verweist darauf, dass der Parkplatz am Ostwall seit 2006 Thema des Einzelhandelskonzepts sei. Es wurde zunächst wegen des Baus von Kaufland zurückgestellt, mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts 2015 sei die Sache wieder auf die Tagesordnung gekommen. Bis Ende 2015 hatten elf potentielle Investoren und Betreiber ihr Interesse angemeldet, den Ostwall-Parkplatz einschließlich des Grundstücks Soatspad 1 zu kaufen. Es blieben schließlich acht übrig, auf Tecklenburg fiel die Wahl des Rates. Purath: "Das Thema ist seit zehn Jahren öffentlich. Es gab bisher nichts Negatives an Reaktionen." Mit dem aktuellen Unmut sei nicht zu rechnen gewesen. Er verwies auf die Bürgerbeteiligung im Bauleitverfahren. Die SPD macht darauf aufmerksam, dass die Bürger nach einem Ratsbeschluss drei Monate Zeit hätten, Einwände zu erheben.

(RP)
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