Straelen Tecklenburg-Bau ist Aufgabe für neuen Rat

Straelen · Frühestens im Oktober wird Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Forderung nach einem Gestaltungsbeirat als externem Berater. Bund Deutscher Architekten übt Kritik an bisherigen Entwürfen.

 Der Blick vom Markt auf das "Goldene Herz". Dahinter sind die drei Versionen des Gebäudes "de Cabanes" von der Rückseite angedeutet.

Der Blick vom Markt auf das "Goldene Herz". Dahinter sind die drei Versionen des Gebäudes "de Cabanes" von der Rückseite angedeutet.

Foto: STADT STRAELEN

Nicht ganz zutreffend ist Dirk Steiners Prognose über die Verzögerung beim von der Firma Tecklenburg geplanten Wohn- und Geschäftshaus. "Wenn wir heute nichts unternehmen, setzen wir frühestens im November ein Zeichen", sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende, als der Rat am Donnerstagabend über den Neubau an der Gelderner und de-Cabanes-Straße diskutierte. Etwas schneller wird es aber schon gehen, wenn alles so läuft, wie vom Rat beschlossen.

 Der Blick vom Markt auf das "Goldene Herz". Dahinter sind die drei Versionen des Gebäudes "de Cabanes" von der Rückseite angedeutet.

Der Blick vom Markt auf das "Goldene Herz". Dahinter sind die drei Versionen des Gebäudes "de Cabanes" von der Rückseite angedeutet.

Foto: STADT STRAELEN

Nach dem mittlerweile dritten Termin für eine Bürgerdiskussion am Montag, 28. April, um 19 Uhr in der Katharinenschule soll die Verwaltung deren Ergebnisse in einer Vorlage für den Bauausschuss zusammenfassen und Möglichkeiten für eine Entscheidungsfindung aufzeigen. Nach Kommunalwahl, Konstituierung des neuen Rates und der Sommerpause tritt der Bauausschuss wieder am 11. September zusammen. Er gibt die Empfehlung für die Ratssitzung am 2. Oktober ab, in der es zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens kommen könnte. Möglicherweise unterhält sich das neue Straelener Stadtparlament dann auch über die Installierung eines Gestaltungsbeirats. Dieses Gremium wurde in der jüngsten Ratssitzung von verschiedenen Seiten gefordert. "Wir müssen diese externe Beratung haben, da wir an unsere Grenzen gekommen sind", meinte Yvonne von Löbbecke (FDP). Einen Workshop möglichst früh nach dem Start des neuen Rats regte Stefan Kemmerling (GO/Grüne) an. Und die Hinweise eines Gestaltungsbeirats dürften nicht, wie in der Vergangenheit, in der Verwaltung versickern, sondern müssten an wichtigen Punkten in den Bauausschuss einfließen.

 Der Blick vom Markt auf das "Goldene Herz". Dahinter sind die drei Versionen des Gebäudes "de Cabanes" von der Rückseite angedeutet.

Der Blick vom Markt auf das "Goldene Herz". Dahinter sind die drei Versionen des Gebäudes "de Cabanes" von der Rückseite angedeutet.

Foto: STADT STRAELEN

Einen Gestaltungsbeirat befürwortet auch der Bund Deutscher Architekten (BDA). Das steht in einem Schreiben des BDA-Bezirks Linker Niederrhein an Straelens Ersten Beigeordneten Hans-Josef Linßen. Dessen Vorsitzender Burkhard Schrammen äußerte darin im Übrigen Kritik an der Planung des Gebäudes. Sie erwecke den Eindruck, "dass das stimmige Stadtbild wirtschaftlichen Interessen geopfert werden soll". Die vom Venloer Architekturbüro Loxodrome bisher vorgelegten Fassadenstudien sind aus Sicht dieses Experten keine Planungsvarianten. "Die Defizite und Mängel des Entwurfs werden durch die Studien in keiner Weise beseitigt", schreibt Schrammen. Der Bau in den vorgestellten Versionen könnte vielleicht kurzfristig für eine Belebung sorgen. Doch befürchtet der BDA-Vertreter einen nachhaltigen Schaden für das Bild der Stadt, langfristig den Verlust von Identität und die Verödung ganzer Stadtviertel.

Es steht allerdings auch die Frage im Raum, ob der Bebauungsplan für den Tecklenburg-Bau überhaupt geändert werden muss. "Auf der Gelderner Straße könnten bis auf Nuancen nahezu alle Varianten des Investors auch ohne Änderung durch den Kreis genehmigt werden", ist sich CDU-Fraktionsvorsitzende Britta Miltner sicher. Gebäudehöhen seien in dem seit den 1970er Jahren gültigen Bebauungsplan nicht festgesetzt, bestätigt Baudezernent Harald Purath. Also seien sie auch an der de-Cabanes-Straße nicht festgesetzt. Auch Balkone seien für das Gebäude nicht ausgeschlossen.

(RP)
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