Tag der offenen Kirchen Mit dem Kreuz zu den Alltagsmenschen

Straelen · Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde der Tag der offenen Kirchen in Straelen eröffnet. Pastor Ludwig Verst und sein evangelischer Kollege, Pfarrer Christian Werner, stellten das Thema „Christsein im Alltag“ in den Mittelpunkt.

 Unter dem Motto „Christsein im Alltag“ besuchten die Gläubigen auch die Straelener Alltagsmenschen.

Unter dem Motto „Christsein im Alltag“ besuchten die Gläubigen auch die Straelener Alltagsmenschen.

Foto: Norbert Prümen

Nur gut 100 Gläubige dürfen sich zurzeit in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul aufhalten. Beim ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung des ökumenischen Tags der offenen Kirchen in Straelen wurde diese Zahl am Freitag schnell erreicht. Pastor Ludwig Verst, der gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen, Pfarrer Christian Werner, den Gottesdienst leitete, begrüßte die Teilnehmer der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul und der Evangelischen Pfarrgemeinde Straelen: „Wir freuen uns, dass wir mal wieder ökumenisch unterwegs sind.“

Zum Thema „Christsein im Alltag“ regten verschiedene Texte, eine Meditation mit bemalten Steinen und die von Pfarrer Christian Werner an der Gitarre begleitete Lieder zum Nachdenken an. Auch in seiner Predigt thematisierte Werner den christlichen Alltag. Er berichtete davon, wie Jesus aus dem Fischer Petrus einen „Menschenfischer“ machte und welche Folgen das für die Kirche heute noch hat: „Welche Bewegung da ausgelöst wird, wenn die Macht Gottes im Alltag auf uns trifft.“ Gegen Ende gab er den Gläubigen beider Gemeinden mit auf den Weg: „Auch Du darfst fest daran glauben, dass auch Du Gott in Deinem Alltag triffst“. Und weiter: „Du musst nicht mutiger oder klüger sein. Am Ende zählt nur, ob Du echt gewesen bist, ein Alltagsmensch!“

 Lieder zum Nachdenken in St. Peter und Paul: Pfarrer Christian Werner begleitete die Messe auf der Gitarre.

Lieder zum Nachdenken in St. Peter und Paul: Pfarrer Christian Werner begleitete die Messe auf der Gitarre.

Foto: Norbert Prümen

Im Anschluss an den gemeinsamen Gottesdienst folgte die Gemeinde dem Kreuz zu den Alltagsmenschen. An jeder Station las ein Teilnehmer einen passenden Text über die Bedeutung Gottes und des Glaubens vor. So erklärte zum Beispiel die Figur des Bofrost-Mannes auf dem Markt: „Für manche Menschen scheint der soziale Kontakt genauso wichtig zu sein wie das Bringen der Ware. Ich hoffe, dass die Menschen durch meine Art, wie ich ihnen begegne, merken, dass ich Christ bin.“ Bisher unterrepräsentiert bei den Alltagsmenschen ist die Gruppe der Jugendlichen. Daher wartete im Garten des Just (Jugendzentrum Straelen) ein echter jugendlicher Alltagsmensch. Im Text wurde mit einigen Vorurteilen in Bezug auf Jugendliche aufgeräumt, zum Beispiel, dass diese sich nicht für ihre Umwelt interessieren würden.

 An jeder Station las ein Teilnehmer einen passenden Text über die Bedeutung Gottes und des Glaubens vor.

An jeder Station las ein Teilnehmer einen passenden Text über die Bedeutung Gottes und des Glaubens vor.

Foto: Norbert Prümen
   Nach dem ökumenischen Gottesdienst liefen die Teilnehmer wie bei einer Wallfahrt durch die Stadt.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst liefen die Teilnehmer wie bei einer Wallfahrt durch die Stadt.

Foto: Norbert Prümen

Nach dem knapp anderthalbstündigen Spaziergang bildete der Vorplatz der evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche den Abschluss der ökumenischen Nacht der beiden Gemeinden. Pastor Verst verabschiedete die Teilnehmer und wies darauf hin, dass die Alltagsmenschen künftig vielleicht den ein oder anderen ans Christsein im Alltag erinnern werden. Pfarrer Werner verabschiedete die Gläubigen mit einem letzten gemeinsamen Lied, ehe diese sich durch den ersten Regen auf den Weg zurück in ihren Alltag machten – vielleicht etwas aufmerksamer in Bezug auf Gottes Einfluss.

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