Sportpolitik in Geldern Gelderner Fußballvereine nähern sich einander an

Geldern · Vertreter von Rot-Weiß Geldern und GSV Geldern haben sich auf eine gemeinsame Nutzung der Sportanlage am Holländer See geeinigt. Die Regelung soll ab November gelten.

 Der Sportplatz am Brühl in Geldern, der demnächst einem Wohngebiet weichen wird.

Der Sportplatz am Brühl in Geldern, der demnächst einem Wohngebiet weichen wird.

Foto: Heinz Spütz

Die verhärteten Fronten zwischen den beiden Vereinen Rot-Weiß Geldern und GSV Geldern scheinen sich seit dem 26. Oktober aufzuweichen. Bei einer Besprechung im Bürgerforum verständigten sich unter Beteiligung der Vorstände und der Sportverwaltung Vertreter beider Vereine auf eine gemeinsame Nutzung für den Trainings- und Spielbetrieb der Sportanlage am Holländer See. Diese Regelung soll ab Anfang November umgesetzt werden.

Die Ausgangslage war klar: Der GSV Geldern benutzt an der Sportanlage am Holländer See zwei Sportplätze für aktuell drei Fußball-Mannschaften, während Rot-Weiß Geldern mit insgesamt zwölf Mannschaften der Aschenplatz am Brühl zur Verfügung steht, wobei die Nachwuchskicker durch Bildung von Spielgemeinschaften zum Teil auch auf der Sportanlage von Grün-Weiß Vernum spielen. Auf Grund dieses Ungleichgewichtes stellte die „Bürger in Geldern“-Fraktion (BiG) den Antrag, Platzkapazitäten für Rot-Weiß Geldern am Sportplatz am Holländer See freizugeben. In der Sportausschuss-Sitzung vom 9. September wurde die Verwaltung beauftragt, in Abstimmung mit beiden Vereinen ein Belegungsmanagement zu erarbeiten.

Auf Grund der Ausgangslage erarbeitete Michael Oll (Rot-Weiß Geldern) einen Belegungsplan, der von Gerd Möthe (GSV Geldern) ausgewertet wurde. Möthes Urteil: eine gute Basis, auf der man aufbauen könne.

Noch ist nichts in trockenen Tüchern, aber die Bereitschaft zur Kooperation wurde auf den Weg gebracht, und das ist ein vernünftiger Entschluss für eine gangbare Lösung. Gerd Möthe gab klar zu verstehen, dass der Belegungsplan bereits in der kommenden Woche beginnen kann, auch wenn noch einige Details rund um die Nutzung der gesamten Sportanlage zu besprechen seien.

Sowohl Michael Oll als auch Gerd Möthe werden sich noch häufiger zusammensetzen müssen, um Details wie Benutzung der Umkleiden, Reinigung und Platzwart zu klären, damit die Verwaltung dem Sportausschuss die endgültige Fassung gemäß Auftrag vorlegen zu kann. Weitere Punkte, die es abzuarbeiten gilt, sind Kosten für Wasser, Heizung, Strom oder die Unterbringung von Trainingsgeräten. Eine gemeinschaftliche Begehung der Sportanlage mit Vertretern der Sportverwaltung ist für Samstag, 6. November, vereinbart.

Kooperation bedeutet allerdings nicht Fusion – und mit dieser Annäherung ist der politische Beschluss, einen Sportplatz für Rot-Weiß Geldern als Alternative für den Aschenplatz am Brühl, auf dem demnächst eine Wohnsiedlung entstehen wird, zu bauen, nicht vom Tisch. Das wird in der anstehenden Haushaltsberatung für das Jahr 2022 zu diskutieren sein. Für die geplanten Investitionen von rund 3,8 Millionen Euro sollen Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen fließen. Hier ist noch nicht sicher, ob und in welcher Höhe diese tatsächlich bewilligt werden.

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