Straßenmalwettbewerb, Graffiti, Musik und Kreativmarkt Gelderns Innenstadt wird zur Kunstmeile

Geldern · Beim 42. Straßenmalwettbewerb wird die City erneut zur Freiluftgalerie. „Paint on Walls“ erlebt seine zweite Auflage. Auch die Straßenmusiker sind unterwegs. Dazu gibt es „Mont Hartre“ sowie den Kunst- und Kreativmarkt.

 Schön bunt wird es in der Gelderner Innenstadt, wenn die Künstler ihre Kreide auspacken und schöne Gemälde aufs Pflaster zaubern.

Schön bunt wird es in der Gelderner Innenstadt, wenn die Künstler ihre Kreide auspacken und schöne Gemälde aufs Pflaster zaubern.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Von Tradition kann man beim internationalen Straßenmalwettbewerb sprechen. Am 6. und 7. August verwandelt sich durch ihn die Gelderner Innenstadt bereits zum 42. Mal in eine riesige Freiluftgalerie. Doch das ist nicht alles. Einige weitere Veranstaltungen sorgen am letzten Ferienwochenende dafür, dass Geldern, wie es Werbering-Geschäftsführer Gerd Lange ausdrückt, zu einer Stadt voller Kunst und Kultur wird. Die einzelnen Bestandteile sollten sich dabei gegenseitig ergänzen und beleben.

Mont Hartre Auf der Hartstraße bildet das einst von Aloys Cremers ins Leben gerufene „Mont Hartre“ in verkleinerter Form den Einstieg in das Straßenmal-Wochenende. Bereits am Freitag, 5. August, geht es um 20 Uhr dort los. Wie Karla Leurs vom Werberingvorstand erläuterte, wird an diesem Abend Cremers als Maler sowie Levin Ripkens als Musiker dabei sein. Für Essen und Trinken auf der Hartstraße sorgen das Balkan-Restaurant, die Eisdiele, der Likörmacher sowie Karla Leurs selber mit ihren Cocktails. Am Samstag und Sonntag geht es auf der Hartstraße mit dem Malen weiter. Mehrere Künstler bauen dann ihre Staffeleien auf und lassen Bilder entstehen.

 Die Besucher können an den zahlreichen Werken entlangflanieren und sich inspirieren lassen.

Die Besucher können an den zahlreichen Werken entlangflanieren und sich inspirieren lassen.

Foto: Dirk Möwius

„Paint on Walls“ Von der Dimension her wesentlich größer wird es in direkter Nachbarschaft zur Hartstraße zugehen, auf dem Schulhof der Michael-Schule. Dort erlebt das Graffiti-Festival „Paint on Walls“ seine zweite Auflage. „Wir dürfen das alte Schulgebäude bis ganz oben, bis in acht Meter Höhe, anmalen“, freut sich Initiator Mattez Deckers. 25 Künstler unter anderem aus Belgien, den Niederlanden, der Slowakei und natürlich Deutschland machen mit, wobei 24 ihre Werke mit Sprühdosen zaubern, während Ruth Brauer Kreide benutzt. Die Meistermalerin hatte im vorigen Jahr ausprobiert, wie sie mit dieser Kunstform zurecht kommt. Jetzt will sie wieder bei „Paint on Walls“ malen, um dann im nächsten Jahr wieder in die Meisterklasse des Straßenmalwettbewerbs zu wechseln. Die von den Graffiti-Könnern bunt gestalteten Schulwände sind laut Rainer Niersmann vom städtischen Kulturbetrieb so lange zu bewundern, bis das Gebäude für die Sanierung abgerissen wird.

Kunst- und Kreativmarkt Ihn gibt es seit 2014, und er findet diesmal am Sonntag, 7. August, von 11 bis 18 Uhr in der Glockengasse statt. „Es gibt Drechselkunst, Stoffkreationen, Skulpturen, Schmuck, Keramik, eine Filzwerkstatt sowie selbst gemachten Honig und Senf“, beschreibt Gabi Engelke das Angebot. Gerne nutzen Besucher erfahrungsgemäß diese Veranstaltung, um sich im Gespräch mit den Künstlern ihr ganz individuelles Kunstwerk zu bestellen.

 An der Michaelschule findet zum zweiten Mal „Paint on Walls“ statt.

An der Michaelschule findet zum zweiten Mal „Paint on Walls“ statt.

Foto: Dirk Möwius

Straßenmalwettbewerb Insgesamt 13 Künstler haben sich für die Meisterklasse qualifiziert. Laut Niersmann haben sich insgesamt bisher mehr als 50 Teilnehmer angemeldet. Doch in der Regel gibt es am Straßenmalersamstag im Sonderbüro „Check Point“ noch viele Meldungen. Normalerweise ist auch eine Platzreservierung erst am Samstag möglich. Ausnahme: Meistermaler mit besonderen Projekten. In diesem Jahr zum Beispiel Marion Ruthardt aus Duisburg. Sie möchte am Gelderner Stadtrelief am Kleinen Markt ein 3-D-Objekt entstehen lassen.

Straßenmusikerwettbewerb Hierfür liegen bisher 15 Anmeldungen vor, doch wie bei den Malern ist von weiteren Zugängen am Veranstaltungs-Samstag auszugehen. „Das wird spontan sein“, vermutet Jennifer Strücker von den Stadtwerken Geldern, die den Musikwettbewerb sponsern. Nicht fehlen darf „Asphalt-Paganini“ Klaus, der Geiger, mit seiner Workshop-Band.

Essen und Trinken Am Samstag und Sonntag ist jeweils ab 10 Uhr auf dem Marktplatz die Gastronomie geöffnet. Laut Gabi Engelke stehen dort Pavillons, in denen die Besucher vor Regen und Sonne geschützt sind, Imbiss-Stände, ein Getränkestand und eine kleine Bühne. Auf dem Michael-Schulhof bei „Paint on Walls“ sorgt nach Angaben von Deckers das Restaurant Thomas unter anderem für Burger und Flammkuchen. Musik kommt von einem DJ-Team.

Unterbringung Am Holländer See steht das Künstlerdorf. Dort übernachten Straßenmaler, die Straßenmusiker und die Graffiti-Künstler.

Jury Lange kündigte viele Juroren je nach Kategorie von Malerei und Musik an. Das ermögliche eine zügigere Bewertung.

Kreide Mit Kreide können sich die Teilnehmer im Sonderbüro des „Check Point“ an der Kapuzinerstraße sowie im GBG-Büro am  Markt 18 versorgen. Sorgen macht Lange, dass die Kreidefabrik im bayerischen Schwabach nicht mehr existiert. „Ein paar Vorräte haben wir noch, aber schwarze und dunkelgraue Kreide könnte Mangelware werden.“

Sponsoren Der Werbering Geldern bedankt sich bei der Sparkasse Krefeld als Premiumsponsor des Straßenmalwettbewerbs sowie bei der Brauerei Diebels und der Stadt für ihre Unterstützung. Dank geht auch an die Stadtwerke Geldern für die Ausrichtung des Straßenmusikwettbewerbs und die logistische Unterstützung.

Sonderregelungen Der Bus „de Geldersche“ unternimmt am Straßenmalerwochenende Sonderfahren, für das Marktparkhaus gelten Sonderöffnungszeiten.

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