Straelen Straelens neue Asylhäuser 2015 fertig

Straelen · Der Baubeginn ist für Anfang Juni geplant. Die schlechte Haushaltslage zwingt die Stadt zu einer Änderung des Unterbringungskonzepts. Die Sozialbetreuung der Asylsuchenden erfolgt durch den Caritasverband.

 Die neue Asylunterkunft am Sanger Weg sieht von der Gartenseite her laut Architektenentwurf so aus.

Die neue Asylunterkunft am Sanger Weg sieht von der Gartenseite her laut Architektenentwurf so aus.

Foto: Architekturbüro Horst

CDU-Fraktionsvorsitzende Britta Miltner verstand in der jüngsten Ratssitzung die Welt nicht mehr. Man sei sich nach langer Diskussion doch einig gewesen: So wenig Asylsuchende wie möglich an einem Ort dezentral unterbringen, und das in Qualitätshäusern mit Spitzdach. Mit Unverständnis quittierte sie die Einwände der FDP. Die Liberalen kritisierten die Bau- und Erschließungskosten von insgesamt knapp 790 000 Euro für die am Sanger Weg und in Herongen an der Riether Straße geplanten neuen Asylhäuser als zu hoch.

Mit ihren vier Nein-Stimmen blieben die Freidemokraten alleine. Der Rest des Rates billigte die von Architekt Hans Horst entworfenen Asylbewerberunterkünfte. Sowohl am Sanger Weg als auch an der Riether Straße sollen jeweils zehn Asylsuchende wohnen. Beide Gebäude, betonte Britta Miltner, könnten als Doppelhaushälfte genutzt werden, wenn sie einmal nicht mehr als Asylunterkunft benötigt würden.

Doch das ist derzeit nicht abzusehen. Im Gegenteil: Der Druck, Asylsuchende unterzubringen, steigt in Straelen ebenso wie in allen anderen Kommunen. Dabei kann die Stadt nicht auf so viele Immobilien zurückgreifen, wie noch vor einem halben Jahr gedacht.

Die schlechte Haushaltslage erzwingt den Verzicht auf einen Rathaus-Anbau. Deshalb können die Gebäude Ostwall 35, 35 a und Soatspad 1 nicht vollständig für Asylzwecke genutzt werden. Eine Wohnung für Asylbewerber wurde dort eingerichtet, der Rest bleibt vorerst Bürofläche für die Stadtverwaltung. Erst, wenn Ersatz für Büroarbeitsplätze da ist, wäre eine Umnutzung möglich. Im Schulzentrum sind alle Räume für den Unterricht und die städtische Jugendarbeit verplant.

Weiterer Bedarf soll laut Unterbringungskonzept durch das Anmieten von Privatwohnungen gedeckt werden. Bauunternehmer Hermann Tecklenburg hatte im Rat angeboten, in den Häusern an der Gelderner und de-Cabanes-Straße, die für das von ihm geplante Wohn- und Geschäftshaus weichen müssen, bis zum Abriss vorübergehend Asylsuchende wohnen zu lassen. "Zwei dieser Wohnungen sind auch noch in einem solchen Zustand, dass wir sie nutzen können", berichtete Sozialdezernent Christian Hinkelmann vom Ergebnis der Besichtigung.

Renoviert werden muss in diesem Jahr die Asylbewerberunterkunft in Dammerbruch. Laut Michael Dams vom Gebäudemanagement stehen dafür 70 000 Euro im Haushalt. Innenarbeiten seien vordringlich. Gegebenenfalls müssten Bewohner für eine gewisse Zeit anderswo untergebracht werden.

Den Bauantrag für die beiden neuen Asylhäuser in Straelen und Herongen hat die Stadt beim Kreis gestellt. Hinkelmann rechnet mit dem Baubeginn Anfang Juni. Die 20 Asylsuchenden könnten dann dort nach Dams' Schätzung im ersten Quartal 2015 einziehen.

Wie die Asylsuchenden betreut werden, stimmt die Stadt mit ihrem Partner ab. Es ist der Fachbereich Integration/Migration beim Caritasverband Geldern-Kevelaer. Laut Kooperationsvertrag wird für zehn Wochenstunden eine Caritas-Fachkraft tätig, die von der Stadt bezahlt wird.

(RP)
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