Issumer Unternehmen Die Tour zum Kilimandscharo

Straelen · Ein Drittel der Belegschaft der Straelener Steuerberatungskanzlei Dr. Müller-Hufschmidt trainiert für den gemeinsamen Treck auf den höchsten Berg Afrikas. Vorher geht es auf die Zugspitze. Dabei geht es um mehr als „Teambuilding“.

 Mitarbeiter der Straelener Kanzlei Dr. Müller-Hufschmidt und Gelderns Physiotherapeut Marco van Hees machen sich bereit für den großen Treck.

Mitarbeiter der Straelener Kanzlei Dr. Müller-Hufschmidt und Gelderns Physiotherapeut Marco van Hees machen sich bereit für den großen Treck.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das Jackett wird gegen eine Hochgebirgsjacke getauscht, an die Füße kommen Bergsteigerstiefel. Das ist aber nicht die einzige Veränderung, die auf einige Mitarbeiter der Straelener Steuerberatungskanzlei Dr. Müller-Hufschmidt wartet. Die Luft wird um einiges dünner werden, es geht um massive Temperaturunterschiede, und am Ende werden sie auf dem Gipfel des Kilimandscharo, des höchsten Bergmassivs Afrikas, stehen.

Die Idee dazu hatte einer der Partner des Unternehmens, Nicolai Müller. „Es gibt den Abend davor“, sagt er augenzwinkernd. An dem hat er sich den Dokumentarfilm „Die stille Revolution“ angeschaut. Darin geht es um den Unternehmer Bodo Janssen und eine völlig neue Welt der Unternehmensführung, auf die er stößt. Bodo Janssen, „der war auch schon mit Hubert Schwarz auf dem Kili“, sagt der Straelener Müller. „Kili“, das Bergmassiv Kilimandscharo mit seinem höchsten Gipfel Uhuru Peak. Wer dort oben steht, befindet sich 5895 Meter über dem Meeresspiegel. Da soll es hingehen. Was es alles dazu braucht, um das Abenteuer zu erleben, erklärte Hubert Schwarz mit seiner Frau Renate der Straelener Belegschaft. Eines stellte Schwarz gleich mal klar: „Natürlich dürft ihr Du sagen. Am Berg gibt es kein Sie.“ Den Kilimandscharo hat er schon Dutzende Male erklommen, den 7000er Aconcagua in Südamerika auch schon drei Mal. Vorbereitung ist dabei alles. Deswegen geht es für die Straelener im Sommer zunächst auf die Zugspitze, Deutschlands höchsten Berg mit 2962 Metern. Im Januar, wenn die Trockenzeit ist, steht die Reise nach Afrika an und das Besteigen des „Kili“.

Bis es soweit ist, darf jeder an seiner persönlichen Fitness arbeiten. Mit auf Tour, und schon jetzt an ihrer Seite, ist der Gelderner Physiotherapeut Marco von Hees. Lange habe ihn Nicolai Müller nicht überreden müssen, ob er mitkomme, sagt er. Über Whats App ist er über den Fitnessstand seiner Schützlinge im Bilde. Klar sei das eine Abwechslung zur üblichen Rückengymnastik, sagt der Experte, und etwas anderes als das übliche betriebliche Gesundheitsmanagement.

Zurück zu den Vorbereitungen. Während Renate Schwarz über Risiken der Höhenkrankheit aufklärt, haben sich einige noch Fragen auf ihre Notizblöcke notiert. „Duschen?“, steht dort mit Fragezeichen, und eine baldige Kili-Eroberin möchte wissen, wie es denn mit Haarewaschen ausschaut. Das Fazit: Kurz vor dem finalen Aufstieg ist Katzenwäsche angesagt. Was sie dafür auf dem Gipfel erwartet? „Die meisten haben Tränen in den Augen“, sagt Hubert Schwarz. „Die Freude bleibt, den Aufstieg vergisst du. Du bist über dich hinausgegangen“, formuliert er. Auch für Nicolai Müller und das Steuerberatungsunternehmen hat er eine Prophezeiung. So ein Aufstieg, das sei eine Teambuilding-Maßnahme. Die Stärke komme aus dem gemeinsamen Tun.

An Teambuildung habe er aber nicht als allererstes gedacht, gibt Müller gerne zu. Er war einfach sofort gefangen von dieser Idee, den höchsten Berg Afrikas zu besteigen. „Dann fing der lustige Teil an: Erzähl es möglichst vielen, damit du nicht zurückkannst“, sagt der Unternehmer. Das tat er dann auch und erklärte das Projekt allen Mitarbeitern.

„Die Gesichter waren göttlich. Damit hatten sie nicht gerechnet“, sagt er über die Reaktionen. 28 der 60 Mitarbeiter gehen mit auf die Zugspitze, 20 mit auf den Kilimandscharo. Das Unternehmen übernimmt die Kosten für die Reise, die Mitarbeiter müssen sich um die umfangreiche Ausrüstung kümmern. Wichtig ist Nicolai Müller aber eines: Am Ende werde es in der Firma nicht die geben, die mitgegangen sind, und die anderen. Die Gründe, warum jemand nicht mitgeht, sind unterschiedlich, zum Beispiel, weil die familiäre Situation das gerade nicht zulässt.

Und trotz der straffen Vorbereitungsphase steigt bei allen Teilnehmern die Vorfreude. Obwohl, „als ich zuletzt die steilen Treppen der Lanxess-Arena hochgegangen bin, habe ich mich kurz für die Idee gehasst. Aber es wird toll“, sagt Müller lachend.

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