Bummel in der Straelener Innnenstadt Frühlingserwachen unter dicken Wolken

Straelen · Viele Besucher trotzten dem schlechten Wetter und ließen sich in der Straelener Innenstadt von Blumen, Geschenkartikeln, Schmuck und Dekorationen zu Ostern inspirieren. Die Trödelstraße musste ganz abgesagt werden.

 Die Blumenmädchen ließen sich den Spaß nicht nehmen und verteilten fleißig Süßigkeiten an die Besucher.

Die Blumenmädchen ließen sich den Spaß nicht nehmen und verteilten fleißig Süßigkeiten an die Besucher.

Foto: Norbert Prümen

Das, was Petrus den Straelenern am Sonntag bescherte, war alles andere als „frühlingshaft“. Vorhergesagt war Dauerregen. Aber davon ließen sich die Organisatoren und Besucher des „Frühlingserwachens“ nicht abschrecken. Luiza König vom Straelener Hof kommentierte das schlechte Wetter mit den Worten „mitfangen – mitgehangen“ und stand gut gelaunt mit ihrem Team auf dem Markt, um die Gäste mit Ofenkartoffeln und Cocktails zu verwöhnen.

Zwar fiel die Trödelstraße mangels Anbietern buchstäblich ins „Wasser gefallen“, und trotzdem ging das Konzept auf. Christina Beckers vom Stadtmarketing hatte die Stände der verbliebenen Marktbeschicker, die nicht abgesagt hatten, einfach näher zusammengerückt. Und sie trafen auf ein dankbares Publikum, das fleißig Gebrauch von dem schönen und abwechslungsreichen Angebot machte. Die lustigen, bunten Frösche auf dem Marktplatz wetteiferten mit den frischen Topfkräutern um Aufmerksamkeit.

Verkauft wurden vor allem Tulpen und Frühlingsblüher, die über das trübe Wetter hinweghelfen sollten. Viele Stände boten selbst gemachte Geschenk, zum Beispiel aus Olivenholz, Etageren aus alten und neuen Tassen und Tellern, selbst gestaltete Kissen oder Modeschmuck. Besonders ins Auge stach der Stand von Heinrich Schmitz, der erstmals als Aussteller in Straelen war. Er präsentierte selbst gebastelte Insektenhotels in XXL – die ihren Gäste Gästen viel Platz und aufgrund ihrer robusten Bauweise ein langes Gartenleben versprechen. „Ich war sehr skeptisch, ob ich überhaupt ein Stück verkaufen würde. Aber mittlerweile bin ich überrascht, wie viele Leute bereits ein Insektenhotel gekauft haben. Ich bin sehr zufrieden, trotz des schlechten Wetters“, zog Heinrich Schmitz ein erstes Fazit.

Auf „Wiederverwertung und Nachhaltigkeit“ setzt auch Nadine Maydt. Sie präsentierte „Gute-Laune-Artikel“. Dazu zählten Pinselfiguren, die aus Anstreicherpinseln gestaltet waren, bunt bemalte Mandala-Deko-Steine oder kunstvolle Ostereier. Zum Schmunzeln waren auch die „Positiv-Potatos“, umhäkelte Kartoffeln mit lustigen Gesichtern, die den Besuchern sofort ein Lächeln aufs Gesicht zauberten.

Junge Frauen und Männer, die in ihrer Freizeit Lebensmittel vor der Tonne retten und sie an die Besucher verteilten, gab es am Stand von „Foodsharer“. Anfangs waren die meisten Straelener skeptisch, ließen sich aber im Gespräch davon überzeugen, Obst, Gemüse, Süßigkeiten oder andere Lebensmittel mitzunehmen und ihnen ein „zweites Leben“ zu schenken. Am Stand nebenan wurden Lose für die Ukraine-Hilfe verkauft. Als Preis lockten viele schöne, gespendete Blumenpräsente.

Auch die Helfer, die sich für die Opfer der Ahrtalkatastrophe engagieren, ließen sich nicht vom schlechten Wetter abschrecken, sondern verkauften selbst gefertigte Artikel an, um ihre Aktionen weiterführen zu können.

Die Rheinischen Landdfrauen aus Straelen hatten einen Stand mit einem großen Kuchenbuffet aufgebaut. Wer es lieber herzhaft mochte, konnte unter anderem eine Kostprobe vom hausgemachtem Käse aus der Region ergattern. Und für diejenigen, die Hochprozentiges lieben, gab es Gin in den verschiedensten Geschmacksrichtungen.

Gegen Nachmittag wechselte die Farbe des Himmels dann von Dunkelgrau zu Hellgrau mit einzelnen Sonnenstrahlen. Geht doch!

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