Kinderhaus wegen Corona geschlossen Hilfe für junge Frauen in Indien

Straelen · Der Rotary Club und der Inner Wheel Club Geldern unterstützen den Verein Karunai aus Straelen. Die Pandemie hat die Situation für die geförderten Mädchen in Indien sehr schwierig gemacht.

 Zwölf junge Frauen, darunter vier Schwesternschülerinnen, befinden sich dank der Unterstützung aus Deutschland in der Ausbildung.

Zwölf junge Frauen, darunter vier Schwesternschülerinnen, befinden sich dank der Unterstützung aus Deutschland in der Ausbildung.

Foto: Karunai Verein Straelen

In Indien sind die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie besonders drastisch zu spüren, und vor allem die Ärmsten der Armen unter den 1,4 Milliarden Einwohnern leiden unter den zum Teil verheerenden Auswirkungen. Auch für die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen des durch den Straelener Verein Karunai-Kinder-Hilfe-Indien gegründeten und unterstützten Kinderhauses ist nichts mehr, wie es war. Die Mädchen und jungen Frauen dürfen seit April nicht mehr im Karunai-Haus leben, obwohl sie dort geschützter wären als in ihren Herkunftsdörfern.

Laut eines Regierungsbeschlusses mussten alle Hilfsorganisationen in Indien ihre Häuser schließen und die Kinder in ihre Familien oder zu betreuenden Personen zurückzuschicken. Für die Familien bedeutet dies eine zusätzliche Belastung, weil ihnen oft das Geld fehlt, um alle Angehörigen zu ernähren. Deshalb unterstützt der Straelener Verein diese Familien nun mit 30 Euro monatlich, um die Not ein wenig zu lindern. Trotz der schwierigen Situation gibt es aber auch positive Nachrichten. Am wichtigsten: Alle sind gesund. Die Mädchen und jungen Frauen, die sonst im Karunai-Haus wohnen, sind bisher von einer Infektion mit dem Coronavirus verschont geblieben.

Und noch eine gute Neuigkeit hat der Verein zu verkünden: Der Rotary Club Geldern und der Inner Wheel Club Geldern fördern Karunai mit einem sogenannten Distrikt Grant. Mit ihrer Spende wird in diesen schwierigen Zeiten die Ausbildung von vier jungen Frauen zu Krankenschwestern finanziert. Die Gesamtförderung beträgt 10.560 Euro und wurde jeweils zur Hälfte von den Clubs und der Rotary Foundation bereitgestellt.

Die Ausbildung der vier Frauen fand bis zum Lockdown in der Praxis statt. Im Sommer 2020 hätten die Frauen ihren Ausbildungsabschnitt beenden können. Aufgrund der beschriebenen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnte er allerdings noch nicht erreicht werden, wird aber im Frühjahr 2021 hoffentlich nachgeholt werden.

In der Zwischenzeit arbeitet etwa die älteste der jungen Frauen, Dhanalakshmi, täglich in der Klinik als Hilfsschwester. Sie steht kurz vor ihrem Abschluss als Intensiv-Krankenschwester und freut sich, den kranken Menschen vor Ort helfen zu können. Weiterhin werden von der Spende vier junge Frauen, die schon als Mädchen in das Karunai-Kinderhaus kamen und nach zwölf Jahren noch ihren Schulabschluss erreichen konnten, unterstützt. Die Verantwortlichen des Vereins Karunai stehen im ständigen Kontakt zu den Mädchen und Frauen. Beide Seiten warten sehnsüchtig auf den Neustart. Die Verantwortlichen versuchen solange alles, um die Mädchen und Frauen wieder an ihre Plätze in das Karunai-Haus zu bringen.

Wann die Mädchen zurückkommen dürfen, hängt letztlich vom Verlauf der Infektionszahlen in Indien ab und davon, wann die indische Regierung den Unterricht wieder zulässt.

(RP)
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