Straelen Straelen reist zum Weltjugendtag

Straelen · Eine 29-köpfige Gruppe ist auf dem Weg nach Krakau. Zunächst aber besucht sie Strzelin, die Partnergemeinde der Blumenstadt. Hoffnung auf viele Begegnungen mit Jugendlichen aus aller Welt. Keine Sorgen wegen der Hitze.

 Vorfreude auf die Reise nach Polen herrschte im Gemeindehaus am Kirchplatz. Dort nahm Jonas Hagedorn (r.) von Thomas van den Bongard (Sparkasse) Weltjugendtag-T-Shirts entgegen.

Vorfreude auf die Reise nach Polen herrschte im Gemeindehaus am Kirchplatz. Dort nahm Jonas Hagedorn (r.) von Thomas van den Bongard (Sparkasse) Weltjugendtag-T-Shirts entgegen.

Foto: Gerhard Seybert

Den Papst sehen und ihm möglichst nahe kommen - der Wunsch nach dieser Begegnung beherrscht vermutlich das Denken der meisten Teilnehmer beim Weltjugendtag in Krakau. Bei den 29 Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Kirchengemeinde St. Peter und Paul Straelen ist das nicht anders. Seit gestern um 6 Uhr sind sie, als eine der größten Gruppen vom Niederrhein - zwei Gelderner und zwei Wachtendonker gehören dazu - , auf dem Weg nach Polen. Doch ihr Ziel ist nicht nur die zweitgrößte Stadt im Süden des östlichen Nachbarlandes. Sie besuchen zunächst Straelens Partnergemeinde Strzelin.

"Unsere Reise hat also nicht nur eine kirchliche Seite, sondern auch eine staatliche", erklärt Pfarrer Charles Raya. In Strzelin nimmt die Gruppe teil an den "Tagen der Begegnung", die in ganz Polen stattfinden und dem Austausch junger Christen dienen. Jonas Hagedorn, der frühere Diakon von St. Peter und Paul und seit Juni Priester in Coesfeld, war in der Partnerstadt, um den Besuch vorzubereiten, traf unter anderem die Bürgermeisterin und Vertreter der dortigen katholischen Kirchengemeinde. "Der Kontakt zwischen den beiden Kirchengemeinden, gerade auch unter jungen Leuten, soll enger werden", wünscht sich Raya, der wie Hagedorn die Gruppe begleitet. Er denkt unter anderem an die gegenseitigen Besuche der Messdiener. Auf dem Programm der nächsten Tage stehen unter anderem eine Führung durch Strzelin, eine Stadtführung in Breslau und der Besuch der Gedenkstätte des Nazi-Terrors in Groß-Rosen.

Am Montag, 25. Juli, geht es weiter nach Krakau, wo die zentralen Veranstaltungen des Weltjugendtags stattfinden. Franka Ernst verfügt über Weltjugendtag-Erfahrungen, sie war 2011 in Madrid. "Damals mit meiner Mutter", erzählt die 16-Jährige. Jetzt in der Gruppe sei das vermutlich noch ein ganz anderes Erlebnis. Die angekündigten rund 30 Grad in Krakau können sie nicht schrecken. "In Madrid hatten wir 46 Grad im Schatten." Auch während der Messdienerwallfahrt 2014 in Rom machten einige Gruppenmitglieder Hitze-Erfahrungen.

"Viel trinken und gut eincremen", lautet die Devise. Zusätzlicher Schutz befindet sich im deutschen Pilgerpaket, das neben einem Liederbuch unter anderem einen Hut enthält. "Und dann bekommen wir noch ein Pilgerpaket vor Ort", weiß Raya. Ein Schal, ein Handtuch und ein Regencape gehören dort zum Inhalt.

Krakau ist als Stadt von allen noch zu entdecken. Vera Jacobs ist, wie die meisten, auch zum ersten Mal beim Weltjugendtag dabei. Sie freut sich auf die Gemeinschaft in der Truppe, "das schweißt zusammen", und natürlich auf Papst Franziskus. Die 25-Jährige erwartet anstrengende Tage mit Katechesen, Begegnungsprogrammen und, als Höhepunkt, dem Abschlussgottesdienst mit dem Heiligen Vater. Für die etwas touristischer gefärbte Besichtigung der Stadt "werden wir uns Freiräume suchen", ist Hagedorn zuversichtlich. Für ihn schwingt ein wenig Wehmut mit, denn mit dieser Reise nimmt er endgültig Abschied von den Straelenern.

Dankbar ist die Gruppe den verschiedenen Sponsoren: der Sparkasse, der Liebfrauenbruderschaft, der Adler-Apotheke, die die Reise-Apotheke zusammenstellte, und Privatleuten. Und Raya hofft, dass in dem Heimatland von Papst Johannes Paul II., der den Weltjugendtag mit dessen Premiere in Rom 1985 einst initiierte, die junge, lebendige Seite der Kirche einmal mehr sichtbar werde. "Die Jugendlichen sollen bei dem Treffen mit Altersgenossen aus aller Welt erkennen: Wir sind nicht alleine in der älter werdenden Kirche."

Während der Fahrt wollen die Straelener täglich über ihre Erfahrungen in einem Blog berichten. Er ist zu erreichen unter www.wjtstraelen.wordpress.com.

(RP)
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