Konzert auf Haus Eyll Kulturring feiert seinen 50. Geburtstag

Straelen · Es erklang wunderbare Musik mit dem Eros-Trio auf Haus Eyll. Kompositionen von Brahms, Schostakowitsch und Piazzolla. Pfarrer Christian Werner hielt den Festvortrag. Und es gab leckeren Kuchen für alle.

Straelen: Das Eros-Trio spielte, und es gab Torte.
Foto: Klatt/Klatt, Michael (kla)

Alexander Voigt spielte den Zerknirschten. 64 Jahre lang sei er ohne Spitznamen durchs Leben gegangen, sagte er zu den Besuchern des Kammerkonzerts auf Haus Eyll. Doch seit Sonntag hat der Vorsitzende des Straelener Kulturrings seinen Beinamen weg: „Kultur-Voigt“. Urheber ist Christian Werner. Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde benutzte diesen Ausdruck in seinem Vortrag „Kultur als Spielraum menschlicher Möglichkeiten“, den er zum Jubiläum des Kulturrings hielt. Auf den Tag genau wurde dessen 50-jähriges Bestehen gefeiert – mit Reden, Musik und einem großen Kuchen für alle.

„Der Kulturring trägt zur Lebendigkeit der Stadt bei“, betonte Werner. Straelen sei dank des Kulturrings ein Spielraum der Kultur. Der Geistliche schlug den Bogen zur Bibel. Gott habe den Menschen die Welt anvertraut, um kultiviert mit ihr umzugehen. Jesus bejahe das Recht auf Freizeit, trete für das Spiel ein, das Vergnügen, Einsichten und Kontakte beschere. Spiel erlaube es, Abstand von sich selbst zu gewinnen und ganz bei sich sein zu können. „Mehr Kultur wagen“, rief er den Zuhörern in der historischen Scheune des Herrenhauses an der Niers zu.

Darunter befanden sich Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen und die CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler. „Ab heute werden Sie sich für Kultur in Straelen einsetzen“, sagte Voigt zur Parlamentarierin. Seinen Vorgängern im Amt – Eugen Keuck, Hanne Jellacic, Regina Peeters und Günther Reufsteck – dankte der Kulturringvorsitzende mit großem Respekt. 16.000 Besucher im Jahr, das zeige, dass die Straelener kulturbeflissen seien. „Das gibt uns Mut“, erklärte Voigt mit Blick auf die Zukunft. Das klappe aber nur, wenn Ehrenamtliche und Stadt freudig zusammenarbeiten. Heiter war die Stimmung beim Kulturring-Geburtstag, bei dem eine große Torte mit KS-Logo nicht fehlte. Geliefert wurde sie vom Bauerncafé Jacobs. Nachdem Bürgermeister Linßen sie angeschnitten hatte, fanden die fruchtig-sahnigen Stücke reißenden Absatz.

 Kulturring-Vorsitzender Alexander Voigt (l.) und Bürgermeister Hans-Josef Linßen (r.) vor dem Anschneiden der Geburtstagstorte. Gebacken wurde sie von Heiner und Hildegard Jacobs.

Kulturring-Vorsitzender Alexander Voigt (l.) und Bürgermeister Hans-Josef Linßen (r.) vor dem Anschneiden der Geburtstagstorte. Gebacken wurde sie von Heiner und Hildegard Jacobs.

Foto: Klatt

Zur wunderbaren Stimmung des Nachmittags trugen vor allem die drei jungen Musiker des Eros-Trios bei. Agapi Triantafyllidi am Flügel, Geigerin Margarita Rumyantseva und Cellist Fernando Nina bewiesen vom ersten Ton an leidenschaftliche Virtuosität und Harmonie. Mit Johannes Brahms’ Klaviertrio Nr. 2 begeisterten sie vor der Pause und erhielten Beifall auch zwischen den Sätzen. Nach dem Kuchengenuss gelang dem Ensemble Dmitri Schostakowitschs Klaviertrio Nr. 1. Und Tango dominierte in Astor Piazzollas „Los Quatro Estaciones“ (Vier Jahreszeiten). Der begeisterte Beifall wollte kein Ende nehmen und führte zu einer fulminanten Zugabe, bei der die drei Instrumente im Fortissimo die Scheune mit ihrem Klang vollständig füllten. Blumen und Wein gab es als Dank für die Musiker, den Festredner und Gastgeberin Magdalena Frankewitz.

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