Glasfaser-Ausbau in Pont Glasfaser-Baustelle war nicht genehmigt

Pont · Seit Wochen tut sich nichts bei der Glasfaser-Verlegung auf dem Heyerkirchweg in Pont. Der Grund: Für die Arbeiten gab es gar keine Genehmigung. Die Engstelle ist lästig und auch gefährlich. Autos kommen nicht aneinander vorbei, geschweige denn Lkw.

 Rolf Pennings, Ortsbürgermeister von Pont, in der Glasfaser-Baustelle am Heyerkirchweg. Seit Wochen tut sich hier nichts.

Rolf Pennings, Ortsbürgermeister von Pont, in der Glasfaser-Baustelle am Heyerkirchweg. Seit Wochen tut sich hier nichts.

Foto: Sina Zehrfeld

Irmgard Hollas, Anwohnerin am Heyerkirchweg, hat ihren Humor jedenfalls nicht verloren.  Vor bald drei Wochen wurde die Baustelle zur Glasfaser-Verlegung vor ihrer Häuserzeile eingerichtet, erzählt sie munter. „Da hat noch einer einen Scherz gemacht“, erinnert sie sich: „Der hat gesagt, er macht das nur auf und lässt es dann so liegen. Na ja. Und so ist es ja dann auch  gekommen.“

Seitdem stehen die rot-weißen Absperrungen auf dem viel befahrenen Heyerkirchweg. Auf einer Strecke von etwa 25 Metern bis zur Ecke Römerstraße bildet die Baustelle einen Engpass. Das ist lästig für die Anlieger und auch nicht ungefährlich. Denn der Heyerkirchweg ist nicht breit, aber es gibt eine Menge Auto- und Lkw-Verkehr, unter anderem wegen der  großen umliegenden Unternehmen.

„Das ist eigentlich unmöglich“, sagt Rolf Pennings, Ortsbürgermeister von Pont. „Dass da noch nichts passiert ist, ist eigentlich nur Glück.“ Es passen keine zwei Autos aneinander vorbei. Wer von der Römerstraße aus um die Ecke kommt, kann zunächst mal gar nicht einsehen, ob es Gegenverkehr gibt. Und gelegentlich komme es vor, dass zwei Lkw Nase an Nase voreinander stehen und einer zurückmanövrieren muss. „Ich bin überrascht, dass bisher alle so viel Rücksicht genommen haben“, sagt Pennings.

Die Ursache alles Problems: Die Baustelle war nicht zugelassen. „Es ist tatsächlich so gewesen, dass das Unternehmen ohne Aufbruch-Genehmigung gearbeitet hat“, erklärt Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve.  Weil der Heyerkirchweg eine Kreis-Straße ist, sind die dortigen Behörden zuständig. Nachdem dem Kreis auffiel, dass ohne Berechtigung gebuddelt wurde, wurde am 12. September alles stillgelegt.

Nun habe es aber am vergangenen Montag ein Gespräch mit dem Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ gegeben. Als erste Maßnahme wurde erlaubt, dass zumindest die Grundstückszufahrten der Anwohner soweit wiederhergestellt werden, dass die Leute zu ihren Höfen und Garagen kommen. Und direkt am Dienstag, erteilte der Kreis auch die Aufbruchgenehmigung. Alles musste jetzt ganz schnell gehen. „Üblich ist, dass Unternehmen etwa ein halbes Jahr vorher solche Genehmigungen beantragen“, stellt Sanders fest.

Das sei dem beauftragten Generalunternehmen offenbar „untergegangen“, bestätigt Dennis Slobodian, Sprecher des Unternehmens Deutsche Glasfaser, den Hergang. Es handele sich um ein großes Infrastrukturprojekt, und in der Fülle von einzuholenden Genehmigungen sei dieser Bauabschnitt „leider Gottes nicht berücksichtigt“ worden.

Jetzt, da die Erlaubnis vom Kreis Kleve da ist, kann es mit den Arbeiten aber immer noch nicht losgehen: „Wir brauchen noch eine ,verkehrsrechtliche Anordnung‘.“ Die müsse die Stadt Geldern erteilen, und das dauere in der Regel zwei bis drei Wochen. Danach, so Slobodian, „brauchen diese Arbeiten nur noch zwei oder drei Tage.“ Als „Not-Maßnahme“ würden aber erstmal die Einfahrten der Anlieger wieder nutzbar gemacht.

Bei der Baustelle am Heyerkirchweg gehe es um eine wichtige Leitung. Dennoch werde es beim gesamten Glasfaserausbau in Pont dadurch nur eine kleine, „kaum merkliche Terminverschiebung“ geben.

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