Straelen Stillstand am alten Bundeswehrdepot

Straelen · Seit rund zwei Jahren ist das Gelände leer. Über die zivile Folgenutzung laufen viele Gespräche mit vielen Beteiligten.

 Mitte April 2012 sah sich Landesumweltminister Johannes Remmel (2.v.r.) gemeinsam mit Bürgermeister Jörg Langemeyer (r.) und Politikern das alte Depot an. Seitdem hat sich auf dem Gelände nichts mehr getan.

Mitte April 2012 sah sich Landesumweltminister Johannes Remmel (2.v.r.) gemeinsam mit Bürgermeister Jörg Langemeyer (r.) und Politikern das alte Depot an. Seitdem hat sich auf dem Gelände nichts mehr getan.

Foto: siwe

Still liegt es da, das ehemalige Bundeswehrdepot an der Bundesstraße 221 bei Herongen. 2011 räumten die Militärs das riesige Gelände. Seitdem hat sich dort nicht mehr viel getan, abgesehen vom Abbau der alten Zelthallen durch die estnische Armee im August 2011. Bedauerlich findet das Straelens Baudezernent Harald Purath. Denn je länger das Gelände verwaist bleibe, desto mehr verschlechtere sich sein Zustand.

Seit langem ist klar, dass die alte Bundeswehrfläche künftig sowohl ökonomisch als auch ökologisch genutzt werden soll. Diese Konversions-Kombination hat das Büro NRW.Urban vorgeschlagen. Doch statt zu Taten kam es bisher vorwiegend zu vielen Gesprächen.

Ende April traf sich laut Purath eine Runde aus Vertretern der Provinz Limburg, der Bezirksregierung Düsseldorf, des Landesverkehrsministeriums und von Straßen NRW im Straelener Rathaus. Thema war die geplante Grünbrücke über die Autobahn 40 zum Depotgelände hin. "Die Provinz Limburg ist nach wie vor bereit, diese Grünbrücke zu bauen", berichtet Purath. Nach dem Regierungswechsel in Den Haag sei allerdings offen, wie lange noch Geld für dieses Öko-Projekt bereitgehalten wird. Flächen für die Grünbrücke wolle Landgard zur Verfügung stellen. Hier laufen Gespräche über einen Grundstückstausch. Der Entwurf eines neuen Vertrags über die Grünbrücke in deutscher und niederländischer Sprache steht. "Er wird jetzt noch abgestimmt", sagt Purath.

Komplizierter sieht nach seiner Darstellung der Sachverhalt auf dem Depotgelände selbst aus. Eigentümerin ist nach der Übernahme von der Liegenschaftsverwaltung der Bundeswehr jetzt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Mehr habe sich bisher nicht getan. Die Stadt wartet darauf, dass sich die Bima mit ihr für die weitere Entwicklung in Verbindung setzt. "Die haben von uns alles bekommen, zum Beispiel den städtebaulichen Vertrag, in dem unter anderem die Kostenverteilung geregelt ist", stellt der Baudezernent klar. Die Vereinbarung sei zwischenzeitlich abgespeckt worden. Purath: "Die Bima muss die Initiative ergreifen."

Im Straelener Rathaus gibt es immer wieder Anfragen von Unternehmen, die sich im ehemaligen Bundeswehrdepot ansiedeln möchten. Von Hans-Josef Kuypers, dem Geschäftsführer der Kreiswirtschaftsförderungsgesellschaft, weiß Purath, dass händeringend Gewerbeflächen gesucht werden.

"Wir sind nicht untätig", betont Ulrike Birkner-Schmitz, Verkäuferin bei der Bima für Konversionsliegenschaften im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf. Aber "gut Ding will Weile haben". Sie verweist darauf, dass viele Ämter und Institutionen involviert seien. Zurzeit würden Termine für weitere Gespräche abgesprochen.

Unter anderem müsse der Regionalplan geändert werden. Die Planungshoheit liege bei der Bezirksregierung in Düsseldorf. "Es ist schwer, alle Interessen unter einen Hut zu bringen", stellt die Bima-Frau fest.

(RP/EW)
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