Arbeit mit den Menschen vor Ort Mit Enthusiasmus an die Doppelspitze

Geldern/Kevelaer · Der ehemalige Diözesangeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes in Münster ist neu am Niederrhein. Für seine neue Aufgabe bei der Caritas hat er sich einiges vorgenommen. Benachteiligten eine Stimme geben gehört dazu.

Ein neuer Wohnort, eine neue Aufgabe, Stephan von Salm-Hoogstraeten stellt sich der Herausforderung. Der 43-Jährige ist neues Vorstandsmitglied der Caritas Geldern-Kevelaer. Von Borken zieht es ihn an den Niederrhein, besser gesagt, nach Goch.

Der Niederrhein ist ihm nicht unbekannt. „Meine Oma hat an der Ampelkreuzung am Kreuzweg gewohnt“, zieht er die Verbindung. Schon als Kind hat er die zahlreichen Pilgergruppen auf dem Kreuzweg gesehen und gehört. Der gelernte Kaufmann für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft war zuletzt Diözesangeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes in Münster.

Diese Organisation begleitet ihn schon sein halbes Leben. Als junger Mann traf er die Entscheidung, sich für zehn Jahre beim Katastrophenschutz zu verpflichten statt zur Bundeswehr zu gehen. Er spricht von einer klassischen „Ehrenamtskarriere“, die im Hauptberuf als Diözesangeschäftsführer gipfelte.

Mit Blick auf die Möglichkeiten zu gestalten bewarb er sich dann erfolgreich auf die Stelle im Vorstand der Caritas Geldern-Kevelaer und übernimmt die Position von Interimschef Rainer Borsch, der sich nun wieder voll seiner Aufgabe als Vorstand des Caritasverbandes Kleve widmet.

Karl Döring, mit dem von Salm-Hoogstraeten die neue Doppelspitze bildet, war „der Neue“ nicht unbekannt. Innerhalb der katholischen Wohlfahrtspflege kenne man sich, sagt Döring. Beide haben sich einige Themen auf die Agenda geschrieben. „Ich bin für die sozialpolitischen Themen da“, sagt von Salm-Hoogstraeten. Den Menschen mit Benachteiligung eine Stimme geben, auch das sei Aufgabe der Caritas. Als eine Gruppe, die mehr Beratungsangebote und Hilfe brauchen, wurden die Leiharbeiter genannt. Corona habe gezeigt, dass Missstände mehr als sonst zutage treten. Als weiteres Beispiel nannte von Salm-Hoogstraeten Familien mit geringem Einkommen und legte den Fokus vor allem auf die Kinder und Jugendliche. Aber auch die ältere Generation nimmt er in den Blick und zitiert Mutter Theresa mit den Worten: „Die schlimmste Form der Armut ist die Einsamkeit“. Hier müsse die Gesellschaft mehr tun. Es müsse mehr Ressourcen für Beratung geschaffen werden. Die Caritas sieht er dabei als einen wichtigen Baustein und beschreibt sie als eine wichtige Wertegemeinschaft.

Im Augenblick besteht seine Hauptaufgabe auch darin, sich einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen im Gebiet der Caritas Geldern-Kevelaer zu verschaffen. Trotz des gebotenen Mindestabstands durch Corona habe er bisher stets hochmotivierte Menschen getroffen und sei herzlich aufgenommen worden. „Ich schaue mit sehr viel Dankbarkeit und Demut auf die Herausforderung“, sagt von Salm-Hoogstraeten.

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