Geldern Startschuss für den ersten Spargel

Geldern · Auf Schloss Walbeck wurde mit Spargelprinzessin Marina I. Engelbergs und ihrem Grenadier die Saison des Edelgemüses eingeläutet.

 Spargelprinzessin Marina Engelbergs und Grenadier Heinz-Josef Heyer vor Schloss Walbeck.

Spargelprinzessin Marina Engelbergs und Grenadier Heinz-Josef Heyer vor Schloss Walbeck.

Foto: Gottfried Evers

Die wichtigste Information zuerst: Die Spargelsaison hat begonnen. Das ist ein Grund zum Feiern. Deswegen hatte die Spargelprinzessin Marina I. Engelbergs gestern auf Schloss Walbeck eingeladen. Gastgeber Daniel van Bonn freute sich über die illustren Gäste.

Zuletzt hatte die Walbecker Spargelprinzessin noch im Blitzlichtgewitter mit Ministern auf der Grünen Woche gestanden. "Man merkt schon, man ist nicht irgendwer", sagt die 26-Jährige und erzählt von der neuen Erfahrung, plötzlich ziemlich viele Kameras vor sich zu haben. Nicht zuletzt liegt die mediale Beliebtheit auch an Heinz-Josef Heyer, der sie durch die Saison begleitet. "Es gibt 100 Prinzessinnen, aber es gibt keine Prinzessin, die einen Grenadier hat", sagt Stephan Kisters, Vorsitzender der Spargelbaugenossenschaft Walbeck. Etwa 50 Termine absolvieren Prinzessin und Grenadier, um den Walbecker Spargel groß rauszubringen. Auch Termine in ihrer Heimat stehen auf der Liste, zum Beispiel der Besuch des Spargelhofs Allofs mit den Kindern vom Mühlenkindergarten. Für die Kinder des St.-Luzia-Kindergartens wird Marina I. die Geschichte vorlesen, wie die Spargelprinzessin zu ihrem Grenadier kam. Sie freut sich auf die Termine. "Die Kinder schauen einen noch mit ganz anderen Augen an", sagt die Walbeckerin und lächelt. Für die Erwachsenen hat die Spargelprinzessin traditionsgemäß ein Gericht mit ihrem Lieblingsgemüse kreiert. Ihr Favorit: Gebratener Spargel auf Reisebett mit Rumpsteakstreifen.

Warum der Walbecker Spargel besonders gut schmeckt? Dirk Janßen, stellvertretender Vorsitzender der Spargelbaugenossenschaft Walbeck, sieht das Geheimnis im Boden, Kisters in der Tradition, dass in Walbeck auf Geschmack und nicht auf Masse gesetzt wird. Sicher ist: unter dem Ehrenvorsitzenden Franz-Peter Allofs ist der Walbecker Spargel eine Marke geworden. "Wie Mercedes oder BMW", sagt Allofs. Walbecker Spargel wird mittlerweile auf einer Fläche von 230 Hektar angebaut. Die Gesamtanbaufläche in Deutschland beträgt für das königliche Gemüse 24.000 Hektar. "Walbeck, immer eine Spargellänge voraus", zitiert Walbecks Ortsbürgermeister Udo Simon den Wahlspruch der heimischen Spargelbaugenossenschaft und verkürzt den Satz auf "Walbeck ist Spargel". Kisters nickt, wissend, dass in den kommenden Tagen wieder viele Touristen wegen des "weißen Goldes" kommen werden, und er dankt ausdrücklich der Walbecker Bevölkerung, die das mitträgt.

Der erste Spargel kostet pro Kilo 14 bis 16 Euro. "Er wird sicher im Laufe der Zeit günstiger werden", sagt der Vorsitzende der Spargelbaugenossenschaft Walbeck. Andererseits: "Wir wollen doch alle hochwertige, regionale Produkte. Dafür müssen die Erzeuger auch entsprechende Preise bekommen", betont Kisters. Außerdem sei das Spargelstechen immer noch reine Handarbeit, sagt Allofs. Traditionell endet die Spargelsaison am 24. Juni. "Kirschen rot, Spargel tot", zitiert Kisters. Aber bis dahin ist noch Zeit, das königliche Gemüse zu genießen. Und Spargelprinzessin Marina I. wird nicht müde werden, die Vorzüge des kalorienarmen Gemüses aufzuzählen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort