Wachtendonk Standortsuche für Asylheim geht weiter

Wachtendonk · Der Gemeinderat Wachtendonk hat den Verwaltungsvorschlag Moorenstraße abgelehnt. Statt dessen sollen nun andere Flächen geprüft werden. Bürger machten im Ratssaal ihre Bedenken deutlich.

 Bauamtsleiter Arne Schneiders (l.) und Bürgermeister Udo Rosenkranz auf der geplanten Asylhaus-Fläche an der Moorenstraße. Der Rat lehnte sie ab.

Bauamtsleiter Arne Schneiders (l.) und Bürgermeister Udo Rosenkranz auf der geplanten Asylhaus-Fläche an der Moorenstraße. Der Rat lehnte sie ab.

Foto: G.s.

Die Suche nach dem Standort für eine neue Asylbewerberunterkunft in Wachtendonk geht weiter. Entgegen der Verwaltungsvorlage beschloss der Gemeinderat gestern Abend nicht, das Haus an der Moorenstraße zu bauen. Statt dessen erteilte er einen von der CDU formulierten und aus gemeinsamen Überlegungen hervorgegangenen Prüfauftrag an die Verwaltung. Demnach soll die Wirtschaftlichkeit einer dezentralen Unterbringung in mehreren Häusern untersucht werden. Als möglicher Standort sei das gemeindeeigene Grundstück am Ostring/Ecke Loeweg in Nachbarschaft zum Betriebshof ins Auge zu fassen. Auch sollen noch nicht geklärte Bedenken der Anwohner geprüft werden.

Ihre Kritik an den Planungen der Gemeinde hatten Bürger von der Moorenstraße und aus der Umgebung zu Beginn der Sitzung einmal mehr deutlich gemacht. Sie waren so zahlreich erschienen, dass viele zusätzliche Stühle in den Ratssaal gebracht werden mussten. Sachlich, aber bestimmt bezogen sie Stellung gegen das Vorhaben. So wurde die Höhe der angegebenen Kosten für den Neubau als zu gering eingestuft. Es gab die Befürchtung, das zweigeschossige Gebäude an der Ecke Moorenstraße/Schlecker Deich beeinträchtige die Sicht von Autofahrern und gefährde dadurch Kinder. Die Zimmer seien zu klein, die Anzahl der Toiletten für die etwa 30 Bewohner nicht ausreichend. Die Versicherung von Bürgermeister Udo Rosenkranz, es handle sich nur um einen vorläufigen Entwurf, konnte die Bedenken nicht zerstreuen. "Der Standort Moorenstraße ist ungeeignet", lautete das Votum der Zuhörer.

Dem schlossen sich die Ratsmitglieder an. "Wir sind wild entschlossen, eine bessere Lösung zu finden", kündigte Ludwig Ramacher (Bündnis 90/Grüne) an. Er brachte auch, neben dem erwähnten Areal am Ostring, einen weiteren Vorschlag in die Diskussion: eine Fläche im Neubaugebiet "Achter de Stadt". Es blieb nicht die einzige Anregung, die neben dem CDU-Antrag in die weiteren Überlegungen einfließen soll. Rolf Geißels (WWG) plädierte für ein Grundstück im Gewerbegebiet "Müldersfeld". Man müsse hier wie dort auf jeden Fall mit den Gewerbetreibenden sprechen, machte Franz-Josef Draack (CDU) deutlich. Es komme auch darauf an, an einem Strang zu ziehen.

Schon allein deswegen, weil bei einigen Vorschlägen mit dem Widerstand von Kreisverwaltung und Bezirksregierung zu rechnen ist. Bürgermeister Rosenkranz erinnerte daran, dass der Kreis vor einiger Zeit dem Standort am Ostring/Ecke Loeweg skeptisch gegenüber gestanden habe. "Aber es ist einiges im Fluss." Ganz aus dem Spiel ist auch der Standort Moorenstraße nicht. Doch der, so der Rat einhellig, soll nur letzter Notnagel sein.

(RP)
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