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Senioren in Geldern betroffen Stadtwerke warnen vor Betrügern

Geldern · Kunden in Geldern berichten von Anrufern, die ihnen vermeintlich günstige Stromverträge verkaufen wollen. Auch Besuche an der Haustür unter dem Vorwand einer Energieberatung führen häufig zu besorgten Nachfragen.

 Gerade ältere Bewohner von Geldern werden derzeit von Fremden aufgesucht oder angerufen, um Stromverträge abzuschließen oder eine Energieberatung durchführen zu lassen. Die Stadtwerke Geldern warnen vor solchen Kontakten.   Foto: Schulz

Gerade ältere Bewohner von Geldern werden derzeit von Fremden aufgesucht oder angerufen, um Stromverträge abzuschließen oder eine Energieberatung durchführen zu lassen. Die Stadtwerke Geldern warnen vor solchen Kontakten. Foto: Schulz

Foto: Keystone / Schulz

Bei den Stadtwerken Geldern kommt es aktuell vermehrt zu Rückfragen verunsicherter Kunden. Diese erhielten Anrufe, bei denen sie in ein Gespräch verwickelt und ihnen vermeintlich günstige Stromverträge verkauft werden sollten. Auch Besuche an der Haustür unter dem Vorwand, eine Energieberatung durchführen zu wollen, sind ein häufiger Grund für Nachfragen im Gelderner Kundencenter. Roger Bruns, Pressesprecher der Stadtwerke Geldern: „Offensichtlich wird dabei suggeriert, dass es sich um ein Angebot der Stadtwerke Geldern handelt. Dies ist nicht der Fall, es handelt sich weder am Telefon noch an der Haustür um Mitarbeiter der Stadtwerke“, stellt er klar.

Katrin Steffen aus dem Team des Kundencenters der Stadtwerke berichtet: „Es handelt sich bei den Kunden, die sich bislang im Zusammenhang mit den Anrufen bei uns gemeldet haben, in der Regel um ältere Personen“. Dies verstärkt bei den Stadtwerken den Verdacht, dass gezielt Senioren ausgewählt und verunsichert werden, um sie zu einem telefonischen Vertragsabschluss zu drängen. Meist warte dann eine Kostenfalle auf sie. Die Stadtwerke raten daher dringend dazu, wachsam zu sein.

In einigen bei den Stadtwerken bekannt gewordenen Fällen erfragten Anrufer unter falschen Vorwänden beispielsweise die Zähler-Nummern und-stände von Kunden. Diese sind in Zusammenhang mit Namen und Anschrift ausreichend, um einen Lieferantenwechsel vorzunehmen. Auch ein „Ja“ auf eine belanglose Frage könne von Kriminellen durch einen Mitschnitt des Telefonats zu einer Zustimmung eines Lieferantenwechsels manipuliert werden.

 Roger Bruns, Pressesprecher der Stadtwerke Geldern, mahnt zur Vorsicht.

Roger Bruns, Pressesprecher der Stadtwerke Geldern, mahnt zur Vorsicht.

Foto: Adrian Terhorst

Katrin Steffen: „Zwar gilt rechtlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht ab Zustellung einer Auftragsbestätigung, jedoch kann die Rückabwicklung mit großem Aufwand verbunden sein. Und teilweise erhalten Kunden gar keine Nachricht vom neuen, ungewollten Lieferanten.“

Die Stadtwerke-Kunden berichteten auch von Anrufen über verschiedenste Handy-Nummern, teilweise mit einer ausländischen Vorwahl. Es sei durchaus möglich, dass bei einem Rückruf auf einer dieser Nummern hohe Kosten entstünden. Bruns: „Seitens der Stadtwerke finden aktuell weder eine Telefon-Akquise noch unangekündigte Hausbesuche statt. Kunden, die sich unsicher sind, sollten das Gespräch zügig beenden.“

Auf keinen Fall solle man telefonisch einem Vor-Ort Termin zustimmen oder Fremde, zum Beispiel unter dem Vorwand einer Energieberatung, ins Haus lassen. Möglicherweise wollen Kriminelle so Zugang zu Wohnungen erhalten. Dies sei aktuell für Betrüger schwieriger als üblich, da potentielle Betrugsopfer aufgrund der Corona-Pandemie nur ungern Fremde ins Haus lassen. Die Betrüger versuchen sich daher gerade an einigen neuen „Maschen“. Die Stadtwerke erklären ausdrücklich, dass sie keinesfalls einen offenen und ehrlich durchgeführten Preisvergleich scheuen. Denn auch sie böten Sondertarife mit Preisgarantien sowie, für ökologisch affine Kunden, Naturstrom-Angebote. Roger Bruns: „Zudem sehen sich die Stadtwerke als Kümmerer für mehr Lebensqualität in Geldern und unterstützen und fördern Kultur, Bildung, Sport und Soziales hier in Geldern.“

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