Straelen Stadtrundgang zu Stolpersteinen in Straelen

Straelen · Die SPD erinnert am 27. Januar an die ehemaligen jüdischen Mitbürger. Treffpunkt Giesberts-Platz.

Am 27. Januar wird in Deutschland der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" begangen.

Bereits vor zehn Jahren hatten die Straelener Sozialdemokraten im Rahmen einer Feierstunde an die Verfolgungen erinnert, denen auch Straelener Mitbürger ausgesetzt waren, und die Namen aus dem Vergessen geholt. Das war genau 75 Jahre nach der sogenannten "Machtergreifung" im Jahr 1933, als der Unrechtsstaat seinen Anfang nahm. Die Akten, die aus dieser Zeit im Kreisarchiv in Geldern aufgehoben werden, geben dazu beredte Auskunft.

Erste Opfer waren in Straelen Sozialdemokraten und standhafte Christen, die von den neuen Machthabern gefügig gemacht oder zum Schweigen gebracht werden sollten. Das Mittel war die "Schutzhaft" im Gefängnis an der Krohnestraße in Kleve. Schwerere Folgen trafen diejenigen, die auch danach ihren Prinzipien treu blieben und sich der Willkür widersetzten. Am schlimmsten kam es für das Straelener SPD-Stadtratsmitglied Paul Holla mit langer Haft im Konzentrationslager Esterwegen im Emsland und dem frühen Tod mit 40 Jahren.

Spätestens mit dem Jahr 1938, der "Pogromnacht", setzte die Verfolgung der jüdischen Mitbewohner ein. Sie wurden zunächst um Hab und Gut, dann um Freiheit und letztlich um ihr Leben gebracht, wenn sie sich nicht rechtzeitig ins Ausland retten konnten. Daran erinnern in Straelen, wie in vielen anderen Kommunen, die Stolpersteine, die vor den Häusern angebracht wurden, in denen die jüdischen Mitbürger wohnten oder ihr Geschäft hatten.

Die Straelener SPD will im Rahmen ihres Stadtrundgangs diese Orte aufsuchen. Eine Geschichtsgruppe junger Menschen des Gymnasiums Straelen hat ein Faltblatt zu den Stolpersteinen herausgebracht, das ein guter Wegweiser zu den Gedenkorten in Straelen ist.

Treffpunkt für die Teilnehmer des Rundgangs am Samstag, 27. Januar, ist um 11.30 Uhr der Johann-Giesberts-Platz am Venloer Tor. Für den Rundgang ist eine Stunde eingeplant, anschließend gibt es einen Imbiss. Interessenten sind willkommen.

(RP)
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