Insektenhotel in Herongen gebaut Viele Menschen haben ein großes Herz für kleine Brummer

Straelen/Wachtendonk · In gleich mehreren Projekten in Straelen und Wachtendonk wurden in jüngster Zeit Insektenhotels gebaut. Das wirkt sich positiv auf die gesamte Natur aus.

 Stolz auf das Ergebnis, das sich sehen lassen kann, sind dieSekundarschüler Max Fongern, Joey Eltz und Kewin Borek.

Stolz auf das Ergebnis, das sich sehen lassen kann, sind dieSekundarschüler Max Fongern, Joey Eltz und Kewin Borek.

Foto: Hans-Hermann Terkatz

Die große Bedeutung der geflügelten kleinen Brummer wird von immer mehr Menschen erkannt. In Straelen und Wachtendonk haben gleich mehrere Projekte dafür gesorgt, dass Bienen, Hummeln und Co. mehr Unterschlupfmöglichkeiten haben.

In einem Fall in Straelen stellte die Stadt das Gelände bereit, Schüler der Sekundarschule Straelen bauten den Kasten und bereiteten in mehreren Unterrichtsstunden das Nistmaterial für verschiedene Wildbienen- und Wespenarten vor, der Baubetriebshof der Stadt half beim Aufstellen, und der Nabu beriet und übernahm die Kosten für das Material. Auf dem Gelände des Regenrückhaltebeckens an der Hoverstraße in Herongen steht nun ein großes Insektenhotel, in das vielleicht sogar noch in diesem Jahr die ersten „Mieter auf Zeit“ einziehen. Schilfhalme, Holz mit Bohrlöchern und spezielle Niststeine bieten solitären Wildbienen- und Wespenarten eine Brutmöglichkeit. Dazu sammeln die Bienen Nektar und Pollen, die Wespen je nach Art kleine Spinnen und Blattläuse, denn ihre Brut liebt im Unterschied zu den Bienen Fleisch.

Zuvor hatten Mitarbeiter des Nabu das etwa einen Hektar große Gelände unter dem Gesichtspunkt „Artenvielfalt“ untersucht und waren positiv überrascht: Bei der einmaligen Begehung Mitte Mai konnten 70 Pflanzenarten festgestellt werden, darunter Ackerwildkräuter und sogar zwei Rote-Liste-Arten. Für Wildbienen und Co. bieten die Wiesen und Uferränder der beiden Rückhaltebecken somit sehr vielfältige Nektar- und Pollenquellen. Aber auch die Lücken in der Vegetation sind für die Arten wichtig, die ihre Brutnester im Boden anlegen.

Auch der Wasser- und Bodenverband Straelener Veen macht sich für Insekten stark. Im Frühjahr wurde ein Großteil der Anlage vor dem neuen Betriebsgebäude mit einer regionalen Saat für eine Blühwiese eingesät. Gleichzeitig wurden fünf Obstbäume mit unterschiedlichen Früchten angepflanzt. Dies soll dazu beitragen, dass die Bienen und andere Insekten hier eine Heimat und ausreichend geeignete Blumen, Samen und Gräser finden, um unsere Umwelt in Takt zu halten. Bei der Bepflanzung hat der Verband sich beraten lassen vom Nabu sowie den Fachleuten der Stadtverwaltung Straelen. Eingerahmt wird das Gelände durch eine heimische Hainbuchenhecke, die aber erst noch ihre wahre Größe entwickeln muss. Verbandsvorsteher Heiner Bons und sein Stellvertreter Paul Mertens sind stolz auf die Neugestaltung. Für den Geschäftsstellenleiter Wolfgang Pohle und den Techniker Ullrich Bongartz war es ein Anreiz, auf dem Gelände ein großes Insektenhotel zu bauen. Es hat nun die Adresse „Kromsteg 49a“. Neben diesem Projekt ist der Verband Straelener Veen Taktgeber für ein landesweites Pilotprojekt der Landwirtschaftskammer. Am Leitgraben wurde mit den Eigentümern ein sechs Meter breiter Uferrandstreifen angelegt.

In der Kinder-Tagesstätte St. Marien in Wachtendonk wurden die Kinder durch ein Projekt zum Thema „Bienen“ aufmerksam auf ihre Umwelt. Dabei hat auch das Naturparkzentrum Wachtendonk „Haus Püllen“ tatkräftig unterstützt. Zum Beispiel mit einem Vater-Kind-Vormittag, um ein Bienenhotel für zu Hause zu bauen. Auch eine Imkerin war vor Ort. Durch den geplanten Bau eines Bienenhotels und eines Blumen- und Gemüsebeets haben die Kinder täglich die Möglichkeit, die Lebenswelt von Bienen und vielen anderen Insekten zu verstehen. Zugleich ließ sich die Kindertagesstätte im „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren. Nun besteht die Kita aus vielen kleinen Forschern.

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