Brauchtum Sankt Martin reitet seit 115 Jahren durch Geldern

Geldern · Ein stolzes Jubiläum feierte das Gelderner Sankt-Martinskomitee und lud dazu alle ehemaligen Darsteller des Heiligen Martin sowie weitere Ehrengäste in die „Alte Boeckelter Schule“ ein. Am 10. November 1903 – also vor 115 Jahren – ritt St. Martin zum ersten Mal durch die Herzogstadt.

 Stellten sich vor der „Alten Boeckelter Schule“ zum Erinnerungsfoto: Die Gäste der kleinen Jubiläumsfeier des Gelderner Sankt-Martinskomitees.

Stellten sich vor der „Alten Boeckelter Schule“ zum Erinnerungsfoto: Die Gäste der kleinen Jubiläumsfeier des Gelderner Sankt-Martinskomitees.

Foto: Herbert van Stephoudt

Wie der Vorsitzende des Komitees Gerd Koppers berichtete, ging die Initiative damals auf Wilhelm Bergmann zurück. Über eine Anzeige im „Geldernschen Wochenblatt“ hatten „mehrere Martinsfreunde“ zu einer Versammlung in das Lokal von Johann Kratz in der Hartstraße eingeladen. Wilhelm Bergmann übernahm den Vorsitz im neuen Martinskomitee. Am Abend des 10. November 1903 zog der Martinszug durch Geldern. Festgehalten wurde das Ereignis im „Geldernschen Wochenblatt“, das berichtete, der Martinszug sei „von der Feuerwehr mit ihren Wachsfackeln sowie zwei Musikkapellen“ begleitet worden. Bemerkenswert auch, dass sich der Zug seinen Weg durch den Garten und den Saal von Johann Kratz bahnte. Während des Durchmarsches fand die Bescherung der Kinder mit den Martinstüten statt. Ihr Inhalt: „Äpfel, Nüsse, Kastanien und ein Weckmännchen“. Gerd Koppers: „Wir legen auch weiterhin großen Wert darauf, dass alles, was bei uns gesammelt wird, auch wirklich in die Tüten kommt.“ In seiner Ansprache erinnerte Koppers auch an die Verdienste von Fritz Kox und Klaus Schaffrath. Zu den ersten Gratulanten gehörte Bürgermeister Sven Kaiser. „Man kann das eigentlich nicht oft genug sagen: Ehrenamtliches Engagement ist notwendig und wird auch weiter notwendig sein, um so schöne Dinge und Ereignisse, wie den Sankt-Martinszug, auch künftig erleben zu können.“ Allen Gästen des Komitees servierte Egbert Groterhorst anschließend eine zünftige niederrheinische Kaffeetafel.

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