Geldern Gelderner Straßenmaler begeistern auch in Florida

Geldern · Für die Idee, Straßenmaler zu einem Wettbewerb einzuladen, wurde man in Geldern 1979 und danach vielfach belächelt. Dass diese Idee von Geldern hinaus in die Welt ging, das lässt sich heute an unzähligen Veranstaltungen mit Straßenmalern in aller Welt ablesen. Und überall, wo derartige Festivals stattfinden, erinnert man sich an die Vorreiterrolle von Geldern. So auch in Venice, einer Insel, die der Stadt Sarasota in Florida vorgelagert ist.

In einem faszinierenden 3-D-Projekt präsentierte sich die deutsche Delegation mit der Organisationschefin des Venice Chalk Festivals (von links): Gregor Wosik (Straßenmaler), Denise Kowal (Organisation Venice), Marion Ruthardt (Straßenmalerin) und Gerd Lange (Organisation Geldern).

Foto: Sebastian Wosik

Dort fand jetzt die zehnte Auflage des "Chalk-Festivals" (Kreidefestivals) auf einem Flughafengelände statt. Zahlreiche Künstler, die bereits in Geldern ihre Visitenkarte abgegeben haben, waren in den vergangenen Jahren dort am Start. Insbesondere Künstler der Meisterklasse wie Edgar Müller, Gregor Wosik, Marion Ruthardt, Frederika Wouters oder Lydia Hitzfeld. Gegründet wurde das Festival 2007 vom legendären Kurt Wenner, der als erster Amerikaner den Madonnari-Status in Italien erreichte und der gemeinsam das Festival mit Organisatorin und Malerin Denise Kowal in der Altstadt von Sarasota mit 22 Künstlern und 5000 Besuchern startete.

Seit dem Jahre 2010 wurde daraus das erste Internationale Kreide-Festival der USA. Das Interesse bei Künstlern und Besuchern stieg dermaßen, dass man im Jahre 2015 entschied, auf das Flughafengelände von Venice umzuziehen. Dass diese Entscheidung richtig war, davon konnten sich jetzt die beiden Mitglieder der Gelderner Meisterklasse Gregor Wosik aus Mönchengladbach undMarion Ruthardt aus Duisburg als aktive Teilnehmer ebenso überzeugen wie Werbering-Geschäftsführer und Organisator Gerd Lange, der als Ehrengast zum Jubiläum eingeladen war.

Nirgends auf der Welt treffen sich gleichzeitig so viele professionelle Straßenmaler aus aller Welt wie in Venice. Rund 200 Straßenmaler und mehr als 45.000 zahlende Besucher ließen das Jubiläum zu einem tollen Erlebnis werden. Tolle Kunstwerke, viele faszinierende 3-D Bilder, Objekte, Landmarken, Musik und vieles mehr sorgten für eine einzigartige Stimmung. Ein ständig von Fotografen umlagerter Mittelpunkt war dabei das bereits vor dem Festival von Wosik und Ruthardt geschaffene 3-D-Projekt mit einer bemalten Mauer im Hintergrund und einer 3-D-Illusion im Vordergrund, das dazu einlud, sich in das Kunstwerk zu begeben und fotografieren zu lassen.

Erfreulich war zudem, dass viele Künstler aus aller Welt sich gerne daran erinnerten, dass sie ja auch schon mal in Geldern zu Gast waren: von Kurt Wenner (USA), Joel Jau (USA), Carlos Alberto (Mexiko) bis hin zu Adry del Rocio (Mexiko). Viele andere Künstler kannten die Gelderner Veranstaltung, kamen mit Gerd Lange ins Gespräch und versprachen, auf ihrer geplanten Touren zu Festivals in Europa demnächst zu versuchen, auch am Wettbewerb in Geldern teilzunehmen.

Anders als in Geldern bekommen auf anderen Festivals alle Maler die teilweisen recht hohen Reisekosten erstattet sowie Honorare.

(RP)