Lebensmittelspenden für Bedürftige Tafel Geldern hilft Geflüchteten und Flutopfern

Geldern · Die Helfer unterstützen mit mehreren großen Lebensmittellieferungen die Opfer der Hochwasserkatastrophe sowie die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Doch auch vor Ort steigt der Bedarf an Lebensmitteln.

 Auf dem Gelände der Firma Sana Restposten in Geldern übergibt Alfred Mersch (r.) an Hans Holtschoppen (2.v.r.) von der Rumänienhilfe Vorst.

Auf dem Gelände der Firma Sana Restposten in Geldern übergibt Alfred Mersch (r.) an Hans Holtschoppen (2.v.r.) von der Rumänienhilfe Vorst.

Foto: Tafel Geldern

Die Not ist derzeit groß: Haltbare Lebensmittel, Babynahrung, Tee, Kaffee, Kühlwaren, frisches Obst und Gemüse – alles wird gebraucht. Vor Ort, aber auch in anderen Regionen Deutschlands und Europas. „Diese Lieferung hier geht nach Rumänien“, sagt Alfred Mersch, Vorstandsvorsitzender der Tafel Geldern. Er übergibt Hans Holtschoppen, dem Vorsitzenden der Rumänienhilfe Vorst, eine Kiste mit haltbaren Lebensmitteln und Babynahrung. Im Lkw dahinter stapeln Karl-Heinz Kleinmanns, ebenfalls von der Rumänienhilfe, und Anna Kuypers, Mitglied der Tafel Geldern, die Kartons in das Fahrzeug. Rumänienhelfer Hubert Stassen fährt die Waren nun nach Caransebes in Rumänien.

Eine Babynahrung-Spende der Firma Sana Restposten aus Geldern an die Tafel konnte dabei direkt vor Ort an die Rumänienhilfe weitergegeben werden. „Denn dort, in der umliegenden Gegend der Salzkottener Schwestern des Franziskanerinnen-Ordens in Caransebes, kommen aktuell sehr viele Flüchtlinge aus der Ukraine an“, weiß Hans Holtschoppen. „Die wollen alle wieder zurück in die Ukraine und warten und hoffen, dass der Krieg bald vorbei ist.“

Alles wird gebraucht. „Vor allem Babynahrung, Tee, haltbare Lebensmittel und Fischkonserven haben wir für die Geflüchteten weitergegeben“, sagt Alfred Mersch von der Tafel. Es ist bereits die zweite große Spende für Geflüchtete aus der Ukraine. Zuvor unterstützte die Tafel Geldern bereits die Initiative GHD – Partner der Natur aus Wachtendonk.

Hilfslieferungen in andere Regionen verließen den Tafelladen an der Jahnstraße zuletzt aber auch mehrfach im Rahmen von Sammelaktionen in die von der Hochwasserkatastrophe im Juni vergangenen Jahres betroffenen Gebiete in Deutschland. „Auch hier haben wir eine Menge haltbare, schnell zubereitete Lebensmitteln, aber auch Kaffee, Tee, Würstchen, Fischkonserven und Eintopfgerichte gespendet“, so Mersch. „Die Tafel Geldern zeigt sich sowohl mit den Flutopfern als auch mit den Geflüchteten aus der Ukraine solidarisch.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine ist der Bedarf auch im Gelderland gestiegen. „Es sind nun auch viele Geflüchtete unter den Tafelbesuchern vor Ort“, so der Vorstandsvorsitzende. „Wir mussten bereits mehrfach unsere Ausgabezeiten ausweiten, damit jeder noch etwas bekommt. Aber je mehr Menschen kommen, umso weniger ist dann natürlich leider für alle da.“

Durch die Corona-Pandemie habe es bereits eine erhöhte Nachfrage bei der Tafel Geldern in den vergangenen zwei Jahren gegeben, berichtet Mersch. „Nun kommen noch die gestiegenen Lebensmittelpreise und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hinzu.“ Wie lange die Tafel Geldern die Bedürftigen in der Region noch in diesem Umfang unterstützen könne, sei fraglich. Hinzu komme, so Mersch, dass auch für die Tafeln selbst höhere Eigenkosten anfallen würden, vor allem für Energie, die für den Betrieb der Tafel-Räumlichkeiten und -Fahrzeuge benötigt werde. „Die Situation ist schwierig und wir können nur hoffen, dass die Spendenbereitschaft – sowohl an Lebensmitteln als auch an Geldspenden für die Tafel Geldern weiter bestand hat“, sagt Mersch.

Weitere Informationen über die Tafel Geldern gibt es unter Telefon 02831 1330665 oder unter 0173 2561475.

(RP)
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